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Do, 14:59 Uhr
13.06.2024
Vortrag in Niedersachswerfen

Zwangsarbeit für den Endsieg

Am 20. August findet in Niedersachswerfen ein Vortrag zur Heimatgeschichte, „Harztor: Zwangsarbeit und NS-Rüstung für den Endsieg 1943-1945“ von und mit Tim Schöfer vom Arree´-Traditions-Verein statt. Worum soll es gehen?

Am Harztor war ein hot-spot der Zwangsarbeit für den „totalen“ II. Weltkrieg des Hitlerregimes etabliert, insbesondere mit dem KZ Mittelbau-Dora und seinen vielen Außenlagern.

Die Naziführung des SS-Reiches kumulierte auf Basis von Führerbfehlen „bombensicher“ wichtigste kriegswirtschaftliche Projekte auch hier bei Nordhausen im Südharz, heute bei oder in Harztor. Über die SS-Sonderinspektion II gebündelt, ging es um ganze Fabriken, die unterirdisch in Stollen produzieren sollten.

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In Infrastruktur (B13) dafür, Stollenbau (B11, B12, B3x, B17), den Produktionen, deren Steuerung und Verwaltung setzte man massiv und unter weitgehend grauenhaften Bedingungen KZ-Häftlinge ein, die insbesondere aus dem KZ-Mittelbau (-Dora) sowie vielen Außenlagern zur Zwangsarbeit getrieben wurden. Viele verloren hier dadurch Ihre Gesundheit oder das Leben.

Ab 1944 eskalierten die Vorhaben zu Raketen, Lufttorpedos und Luftabwehr (A4-V2, V1, Taifun, Schmetterling, Mittelwerk, B3…), alles streng geheime Projekte von Rüstungsstab, Jägerstab (Flugzeuge, Junkers (Nordwerke, B12, Strahl-Triebwerke) oder aus dem Geilenberg -Programm (u.a. Treibstoffe, Leuna-Werke, Ammoniakwerk, B11 Gipswerk, Sauerstoffverflüssigung) exorbitant.

Vortrag zum Thema Zwangsarbeit und NS-Rüstung (Foto: Tim Schäfer) Vortrag zum Thema Zwangsarbeit und NS-Rüstung (Foto: Tim Schäfer)


In kürzester Zeit und in Bündelung aller Kräfte des Nazireiches musste gebaut werden. Auch ein weiteres, großes KZ-Außenlager bei Niedersachswerfen war durch die SS geplant. Vieles wurde nicht fertiggestellt, handelte es sich aber um schlicht größenwahnsinnige Planungen, die völlig losgelöst waren von jeglicher Realisierungschance? Dazu neue Berechnungen und Analysen, die ein anderes Licht werfen.

Profitierte das Dorf bzw. die Einwohner oder litten diese etwa unter Einschränkungen oder Belastungen? Gab es nur Nazis, blinden Gehorsam und zu „Ehren“ von Hitlers Geburtstag viele Hakenkreuzfeuer auf dem Kohnstein? Sollten die Anlagen 1945 bombardiert werden? Gab es Widerstand, etwa des Pfarrers? Wozu hatte die GESTAPO eine schallgedämmte Baracke hier? Welche Rolle spielte die ehem. Sachswerfer Schmiede Hoffmann? Alle diese Fragen werden vor dem Hintergrund einer Einordnung anhand vieler historischer Fragmente und Bilder angesprochen. Schicksale, die das mörderische SS-Zwangsarbeitersystem hervorbrachte, haben eine primäre Rolle in einem Vortrag, der sogar neue historische Fakten zur Heimatgeschichte aufzeigt, einordnet und zum Nachdenken anregen soll. Viele teils bisher wenig oder nicht bekannte Bild-Aufnahmen, Pläne usw. können dem Publikum gezeigt werden.

Nie wieder!
Der Arree´-Traditions-Verein ist ein lokaler Verein. Tim Schäfer publiziert und arbeitet ehrenamtlich und frei zur Geschichte. Er hat unter anderem 2 Monografien zum Projekt Ni365-Kriegsschwefel Niedersachswerfen, zu den Stollen im Kohnstein sowie einen Sammelband „Hitlers Mittelwerk“ zu NS-Zwangsarbeit, Hintergrund und Werdegang von NS- Rüstungsprojekten in und bei Niedersachswerfen/Nordhausen sowie viele Beiträge zur Geschichte veröffentlicht. Der Vortrag findet am Dienstag, dem 20. August um 19.00 Uhr im Gemeindesaal Harztor in Niedersachswerfen statt, der Eintritt ist frei.
Tim Schäfer
Autor: red

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