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Mo, 18:10 Uhr
14.10.2024
Der Kreisausschuss tagte heute im Nordhäuser Landratsamt

Von Wappen, zusätzlichen Geldern und Erdfällen

Die AfD als stärkste Fraktion im Nordhäuser Kreistag möchte die kommerzielle Nutzung des offiziellen Landkreiswappens regeln. Dazu reichte sie einen Änderungsantrag zur Satzung ein, der von den anderen Faktionen und der Verwaltung für unnötig gehalten wird…

Der Kreisausschuss tagte im Plenarsaal des Landratsamtes (Foto: oas) Der Kreisausschuss tagte im Plenarsaal des Landratsamtes (Foto: oas)

Es gäbe schon Regelungen und so ein Wappen sei ja „kein Werbesymbol“, stellte Landrat Jendricke fest.
Auch René Fullmann von der CDU sieht in einer schärferen Kontrolle zur Nutzung des Wappens nur einen weiteren Verwaltungsaufwand und fragt sich, wer den übernehmen solle. Heike Umbach von der LINKEn ist auch dagegen und wundert sich, dass ein solcher Antrag von der AfD kommt. „Wo ihr doch sonst immer so für den Bürokratieabbau seid“, zeigte sie sich erstaunt.

Letztendlich wird der Antrag aber dem Rechtsamt der Verwaltung übergeben, wo nun entschieden werden soll, wie mit dem Wappen auf welcher rechtlicher Grundlage verfahren werden kann und wie sein eventueller Missbrauch bestraft werden soll.

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Ausgleichend zur Ablehnung ihres Wappen-Antrags war die AfD später dagegen, als referiert wurde, dass der Haushaltsansatz von 1,1 Millionen Euro Grundleistungen in Form von Geldleistungen für die Asylbewerber im Kreis nicht ausreichen wird, weil schon am 4. Oktober 1.056.859,46 Euro ausgezahlt waren. Nun beschloss der Kreisausschuss gegen die AfD-Stimmen und bei zwei Enthaltungen einen Zuschuss von 200.000 Euro aus einer anderen Haushaltsstelle zu gewähren.

Auch bei der Finanzierung der unbegleiteten minderjährigen Ausländer gibt es ein Defizit. Es waren mehr junge Menschen gekommen, als erwartet. Hier waren bereits im Juli 206.400 Euro zusätzlich vom Kreisausschuss bewilligt worden, jetzt ging es um weitere 138.454,52 Euro, die bis zum Jahresende gebraucht werden. Insgesamt sind also 341.404,02 Euro mehr angefallen, als man ursprünglich gedacht hatte. Glück im finanziellen Unglück: das Land übernimmt die Kosten irgendwann später, wenn die Endabrechnung erstellt sind und der Kreishaushalt wird nicht belastet. „Der Gesetzgeber gibt es uns vor, die Kosten erstmal zu tragen. Das können wir nicht ändern.“, beschwichtigte der Landrat.

Eine Anfrage der AfD-Fraktion richtete sich an den 2. Beigeordneten Dirk Schimm und betraf die vom Erdfall bei Buchholz beschädigte Straße. Hier wird überlegt, eine Umgehung um das Loch zu bauen, das im übrigen noch immer nicht zur Ruhe gekommen ist und deswegen nicht verfüllt oder auch nur mit Bohrungen weiter untersucht werden kann. Die Eigentümer der Grundstücke entlang der bisherigen Straße seien angefragt, die Lösung des Problems in Sicht.

Ein größeres Problem bereitet allen Beteiligten auch die neue Grundschule in Ilfeld, über deren Entwicklungsstand sich Kai Liebig von der Bürgerliste Südharz erkundigte. Ein schwieriges Feld, weil der Denkmalschutz harte Vorgaben erlassen hat, die es nun umzusetzen gilt, wie Gunnar Reuter von der kreiseigenen Servicegesellschaft ausführte. Die Ausschreibungen für den Rohbau liefen jedoch inzwischen und nun warte man die Ergebnisse ab. Von Brandschutz bis Baumaterial sei vieles zu bedenken, was den Fortgang leider behindere. Für Sanierungsarbeiten an mehreren Schulen bzw. Turnhallen gäbe es hingegen konkrete Termine und Umsetzungsarbeiten, wurde erneut René Fullmann auf seine Anfrage beschieden.

Zum Abschluss des öffentlichen Teils der Kreisausschusssitzung waren sich alle einig, dass die weitere Beschaffung von Defibrilatoren für den öffentlichen Raum eine gute Sache sei, für die möglichst Fördergelder in Anspruch genommen und deshalb beantragt werden sollten.
Olaf Schulze
Autor: osch

Kommentare
nur_mal_so
14.10.2024, 18.38 Uhr
Um den Hintergrund des süffisanten
"natürlich wurde der Vorschlag der AfD abgelehnt" (neutrale/objektive Berichterstattung?) zu erfahren wäre es doch gut zu wissen, ob das Wappen in der Vergangenheit missbräuchlich verwendet wurde, sodass eine zukünftige Überwachung notwendig ist.
Falls ja, wann von wem in welchem Zusammenhang, und wurde es geahndet? Und auch in diesem Fall: war der Missbrauch so schwerwiegend, dass zukünftig eine eigene behördliche Überwachung notwendig ist?
Falls nein: wozu der Antrag?

Solange das nicht er- bzw. geklärt ist, verstehe ich das Gegen-Votum der übrigen Stadträte.
Solange kann sich die AfD aber auch erstmal wieder opfersuhlen: "die woll'n uns nicht, die woll'n uns nicht, und sowas nennt sich Demokratie!", unterstützt von einem süffisanten "natürlich wurde abgelehnt" der neutralen Presse...
Filzstift und Lineal
14.10.2024, 20.26 Uhr
Afd - keine anderen Themen als das Wappen?
Die Afd hier im Kreis schwächelt so mein Eindruck nach der Landtagswahl. Hat sie tatsächlich keine anderen Themen als das Landratswappen? Das sollte so nicht bleiben...
Bleistift und Lineal
14.10.2024, 20.50 Uhr
Offensichtlich hat die AfD keine anderen Probleme
im Kreistag.
Interessant wäre doch tatsächlich, wie hier schon geschrieben: ist bisheriger Missbrauch des Wappens bekannt?
Falls "nein" stelle ich mir die Zusammenkunft der AfD vor der Tagung so vor: "Wir müssen unbedingt irgend einen wichtig klingenden Antrag einbringen, den der Kreistag definitiv ablehnt, damit wir gut ausschlachten können, dass unsere Anträge abgelehnt werden!"

Und, wer weiß, vielleicht ist ja selbst das wieder mit der CDU abgesprochen, ebenso wie die Stadtrats- und Kreistags-Personalien: "Hallo, CDU, hilf uns mal wieder, ihr müsste unseren haltlosen 'Wappen-Antrag' ablehnen!"
"Kein Problem, liebe AfD, machen wir doch sofort, wenn's euch hilft!"

Ich mein' ja nur.
Echter-Nordhaeuser
14.10.2024, 20.53 Uhr
So ist das .....
Ich bin immer wieder begeistert wie für Ausländer und oder Migranten Gelder locker gemacht oder oder locker gemacht werden muss.
Andere Institutionen in der Stadt die dringend Geld benötigt für wichtige Dinge und um ihre Existenz bangen lässt man links liegen oder der Satz fällt "Es ist kein Geld da".
Anmerkung techn. Support:
Ich bin immer wieder begeistert, die Stadt Nordhausen und der Landkreis Nordhausen in einen Topf geworfen werden und alle anderen Ausgaben in den Haushalten einfach ignoriert werden.
Kobold2
14.10.2024, 21.05 Uhr
Ja wenn man sonst
Keine Lösungen hat, muss halt ein Wappen herhalten .
Herr Schröder
14.10.2024, 21.31 Uhr
Gut das es die AfD jetzt anpack!
Die Nutzung des Wappens war sicher vielen Bürgern im Landkreis ein Dorn im Auge.

Ganz im Ernst, sich um die Belange der Bürgerinnen und Bürger zu kümmern, wie im Wahlkampf versprochen, sieht anders aus.
Christian Staifen
15.10.2024, 06.06 Uhr
Die AFD in Nordhausen
Die AFD in Nirdhausen hat sicher schon viele vernünftige Anträge auf den Tisch gelegt, die hier aber in diesen Artikel nicht aufgeführt werden.
Hat man vielleicht mit dem Artikel so lange gewartet bis mal ein Antrag dabei ist der nicht ganz so repräsentativ ist?
Wenn ja, wäre dieser Artikel mal wieder einseitiger Journalismus!
Anmerkung techn. Support:
Na, da haben wir aber Glück gehabt, dass wir nicht gewartet haben und der Artikel somit kein einseitiger Journalismus ist.
Wenn sie ein bisschen im Archiv stöbern, werden Sie noch viele andere Artikel finden, wo wir nicht gewartet haben.
Mitternacht
15.10.2024, 08.31 Uhr
Lieber Erektions-Christian,
Sie haben den Artikel vor der Bearbeitung nicht gelesen. Da war noch viel zynischer darauf hingewiesen worden, dass der AfD-Antrag "natürlich" (oder so ähnlich) abgelehnt wurde, = eben nur deshalb, weil er eben von der AfD kam.
Die erste Version dieser Meldung von gestern Abend hätte Ihnen sicherlich mehr entsprochen.
Anmerkung techn. Support:
Stimmt, ich habe da eine Kleinigkeit entfernt.
Da stand in eine früheren Fassung noch »wer hätte es gedacht«. War aber für den Inhalt eher unwichtig.
Kritiker2010
15.10.2024, 09.05 Uhr
Mit fremden Federn schmücken
Wie oben schon von "nur_mal_so" geschrieben, wäre es sicher erhellend, zu erfahren, ob das Wappen in der Vergangenheit unberechtigt oder missbräuchlich verwendet wurde.

Wenn es klare Regeln für die Nutzung gibt, sollte die Feststellung des Missbrauchs eher einfacher werden und der Verwaltungsaufwand sinken. Ich weiß von Unternehmern, die sich gern mit fremden Federn (Logos/Wappen/Siegeln) schmücken, z. B. als "Partner von" oder "zertifiziert", ohne über die Qualifikation/Zertifizierung/Autorisierung zu verfügen.

Vielleicht kann hier die NNZ nachforschen, ob es (in der jüngeren Vergangenheit) strittige Fälle der Nutzung gab. Damit ließe sich besser einschätzen, ob der Antrag der AfD sachlich begründet oder unnötig war.
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