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So, 11:10 Uhr
27.10.2024
Talkshow über der Stadt lockte über zweihundert Besucher

Krause in Bestform mit tollen Gästen

Die gestrige Veranstaltung ist ein weiteres Exempel für die Vitalität der kleinen Kurstadt Bad Langensalza. Nicht nur, dass dieser tausendjährige Kleinod im Thüringer Becken infrastrukturell ausgestattet ist wie manche Thüringer Kreisstadt nicht, brilliert das kulturelle Leben auch dank vielfältiger individueller Initiativen der Einwohner und strahlt weit über die ehrwürdigen Stadtmauern und Türme der Rosenstadt hinaus…

Hardy Krause präsentierte sich in Hochform und seinem Publikum drei interessante Gäste (Foto: Eva Maria Wiegand) Hardy Krause präsentierte sich in Hochform und seinem Publikum drei interessante Gäste (Foto: Eva Maria Wiegand)


Ob es die städtische Wirtschaftsinitiative ist, die emsige Stadtführer Zunft, diverse Kultur- und Sportvereine, das City-Management, Gastronomen oder ganz und gar Privatpersonen, die für zusätzliche Höhepunkte außerhalb des gut gefüllten Kulturkalenders der Stadt sorgen, immer gereicht es der Stadt, ihren Bewohner und den vielen Kurgästen und Touristen zu einem Fest.

Kein Wunder also, dass hier und nirgendwo anders eine legendäre Talkshow entstanden ist, die selbst in einigen TV-Sendern ihresgleichen suchen dürfte. Verantwortlich dafür ist ein Mann, der seit Jahrzehnten dem Sport verbunden ist, als Sportlehrer mit beiden Beinen im prallen Schulleben steht und nebenher immer wieder Zeit findet, durch ganz Thüringen zu tingeln und als fachkundiger Entertainer Sportveranstaltungen, Galaabende und vieles mehr zu moderieren. Hardy Krause ist bekannt wie der sprichwörtliche bunte Hund und seine Meinung zu sportlichen Ereignissen landesweit gefragt. Doch damit begnügt sich der Bad Langensalzaer nicht und organisiert, veranstaltet und gestaltet seit zehn Jahren seine Talkshow „Krause höchst persönlich“. Der Titel der Show bezieht sich nicht auf ihn persönlich, sondern auf seine illustren Gäste aus Politik, Gesellschaft und Sport, die er aus einer privaten Sicht vorstellen möchte, was stets eine großes Publikum anzieht.

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Gestern Abend nun gesellten sich zu Persönlichkeiten wie den Sportlern Sven Fischer, Heike Drechsler, Mark Kirchner oder Jens Weißflog, den Politikern Gregor Gysi, Bodo Ramelow oder Wolfgang Bosbach wieder drei Prominente hinzu, die das Erscheinen von mehr als 200 neugierigen Gästen im Restaurant Elmo über den Dächern der Stadt mehr als rechtfertigten.

Er sei natürlich aufgeregt, eröffnete der hobbymäßige Showmaster seinen Abend, aber das sei gut so und mache einen solch intimen Abend mit drei Talkpartnern auch aus. Unter den vielen bekannten Gesichtern im Publikum erkenne er auch einige Familienangehörige, was ihm zusätzlich Kraft gäbe für den Abend. Und der hatte es in sich, lud Krause doch mit Mariama Jamanka und Silvio Heinevetter zwei Koryphäen ihrer Sportart ein und mit dem CDU-Politiker Prof. Dr. Mario Voigt einen heißen Kandidaten auf das vakante Ministerpräsidentenamt in Thüringen. Von der ersten Minute an zeichnete Hardy Krause aus, dass er top vorbereitet auf seine Gäste einging und einfühlsame und überraschende Fragen für sie parat hatte. So entspann sich ein vergnüglicher und interessanter Abend, der wirklich „höchst persönliches“ von den drei Interviewten zu Tage förderte.

Die Berlinerin Mariama Jamanka, die seit 2015 trainingsbedingt auch Thüringerin ist und im Zweierbob alles gewann, was es dort zu gewinnen gibt, einschließlich Olympiagold, plauderte sympathisch über ihre aktive Zeit, die Gefühle als Olympiasiegerin und ihre derzeitigen Beschäftigungen. Als Sportmoderatorin im Fernsehen ist sie inzwischen eine deutschlandweit geachtete Journalistin geworden, was ihr aber nicht ausreicht, weshalb sie in Berlin noch ein Psychologiestudium aufgenommen hat. Wie sie zum Journalismus kam und wie viel Spaß ihr die Sicht aus einer anderen Perspektive auf ihre Sportart bereite, wusste sie eloquent und humorvoll zu erzählen.

Mario Voigt und Mariama Jamanka amüsierten sich offensichtlich prächtig (Foto: Eva Maria Wiegand) Mario Voigt und Mariama Jamanka amüsierten sich offensichtlich prächtig (Foto: Eva Maria Wiegand)


Der ehemalige Strategieberater von Angela Merkel und Professor für Digitale Transformation und Politik an der Quadriga Hochschule Berlin, Mario Voigt, schickt sich derzeit an, die politische Führung des Freistaates zu übernehmen und deshalb, so berichtete Hardy Krause, sei er im Vorfeld mit diversen Fragen bombardiert worden, die er dem Politiker stellen solle. Eine davon stellte er ihm tatsächlich: „Wie ist die Wagenknecht denn nun wirklich?“ Voigts Antwort fiel augenzwinkernd kurz und knapp aus: „Momentan sehr anstrengend."
Auch Mario Voigts Expertise als ehemaliger Wahlbeobachter von US-Wahlen für die Konrad-Adenauer-Stiftung nutzte Krause, um seinen Gast nach den Chancen der beiden Kandidaten für den Urnengang Anfang November zu befragen. „Die Wahl wird die Welt beeinflussen", prophezeite der Thüringer CDU-Vorsitzende und fügte an: „Die Chancen für Trump sind sehr hoch."

Dritter im Bunde der prominenten Krause-Partner war der legendäre Handballtorhüter Silvio Heinevetter, der in Bad Langensalza geboren wurde und hier beim SV Empor die ersten Schritte aufs Hallenparkett wagte. Ob er Torwart geworden sei, weil die anderen Spieler gesagt hätten, der Dicke solle ins Tor gehen, frotzelte Krause und Heinevetter parierte sofort: „Nee, aber als Torwart musste ich nicht so viel laufen wie die andern."
Der Olympiadritte habe im Gegensatz zu Mariama Jamanka jedoch nur verschwommene Erinnerung an die Olympischen Spiele, da er sich mit seinen Mannschaftskollegen „so was von abgeschossen“ habe nach der letzten Partie. Kleine Anekdote am Rande war, dass er bei der Eröffnung in Rio de Janeiro den amerikanischen Fahnenträger Michael Phelps fast umgerannt hätte. „War aber nicht so schlimm", konstatierte der Handballer im Nachhinein, „der hat danach trotzdem noch ein paar Goldmedaillen gewonnen.“

Musikalisch wurde der unterhaltsame Abend im mit 210 Besuchern ausverkauften Restaurant Elmo vom Duo „Baby Di & Daniel Sun" umrahmt. Das Publikum war nicht nur von dessen Darbietungen entzückt und zollte reichlich Applaus für eine höchst gelungene Veranstaltung. Deren Erlös aus den Eintrittskarten wird wie immer gespendet, versprach der Protagonist des Abends, Hardy Krause.
Olaf Schulze


Gäste bei "Krause höchstpersönlich" - Live Talk im ELMO in Bad Langensalza (Foto: Eva Maria Wiegand)
Gäste bei "Krause höchstpersönlich" - Live Talk im ELMO in Bad Langensalza (Foto: Eva Maria Wiegand)
Gäste bei "Krause höchstpersönlich" - Live Talk im ELMO in Bad Langensalza (Foto: Eva Maria Wiegand)
Gäste bei "Krause höchstpersönlich" - Live Talk im ELMO in Bad Langensalza (Foto: Eva Maria Wiegand)
Gäste bei "Krause höchstpersönlich" - Live Talk im ELMO in Bad Langensalza (Foto: Eva Maria Wiegand)
Gäste bei "Krause höchstpersönlich" - Live Talk im ELMO in Bad Langensalza (Foto: Eva Maria Wiegand)
Gäste bei "Krause höchstpersönlich" - Live Talk im ELMO in Bad Langensalza (Foto: Eva Maria Wiegand)
Gäste bei "Krause höchstpersönlich" - Live Talk im ELMO in Bad Langensalza (Foto: Eva Maria Wiegand)
Gäste bei "Krause höchstpersönlich" - Live Talk im ELMO in Bad Langensalza (Foto: Eva Maria Wiegand)
Autor: osch

Kommentare
Filzstift und Lineal
27.10.2024, 15.21 Uhr
Lebendige Stadt wünscht man sich für Nordhausen auch
So eine lebendige Stadt mit einer aktiven Verwaltung und Gemeinwesen wünscht man sich auch für Nordhausen wieder.
Wie Bitte
28.10.2024, 07.50 Uhr
...und wenn in Nordhausen dann Veranstaltungen sind,
kommt's wieder von überall: "zu laut, zu lange, zu zentral, zu dezentral, zu teuer, wen interessiert's, wer bezahlt's, wer hat was davon, warum überhaupt, ist das nötig, sollte lieber XYZ davon finanziert werden, ich bin Anwohner und will das nicht" usw. usf. etc. pp.
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