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Di, 16:19 Uhr
04.11.2025
Nordhäuser Maßnahme macht Schlagzeilen

Viel Lärm um herzlich wenig

Der Landrat ist heute nur schwer zu erreichen, die nationalen Medien stehen bei Matthias Jendricke Schlange für Fragen und Antworten. Auslöser ist eine vermeintliche „Arbeitspflicht“ für junge Bürgergeld-Empfänger. Außer einer neuen Härte in der Sache ist aber nicht viel revolutionäres an der Nordhäuser Idee…

Mit "Aktivierungsmaßnahmen" insbesondere für junge Erwachsene kennt man sich beim Horizont-Verein gut aus, etwa beim Projekt "WakeUp!", das schon 2014 durchgeführt wurde (Foto: Horizont-Verein/nnz-Archiv) Mit "Aktivierungsmaßnahmen" insbesondere für junge Erwachsene kennt man sich beim Horizont-Verein gut aus, etwa beim Projekt "WakeUp!", das schon 2014 durchgeführt wurde (Foto: Horizont-Verein/nnz-Archiv)

RTL und Sat 1., der NDR, die WELT, der Focus, viele Kameras, viele Mikrofone und gezückte Stifte - der deutsche Medienzirkus machte heute Halt in Nordhausen. Wie der Landrat kommt auch René Kübler an diesem Dienstag kaum aus dem reden und Interview geben heraus - sein Horizont-Verein soll die Maßnahme umsetzen, die seit gestern für den medialen Wirbel sorgt.

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Und darum geht es: 60 junge Bürgergeldempfänger unter 25 Jahren sollen dazu animiert werden, sich Sinn stiftend zu betätigen mit dem Ziel, sie für den Arbeitsmarkt fit zu bekommen. Dazu werden die Landwerkstätten des Vereins in Ellrich, Bleicherode und Heringen genutzt und das idealerweise so, dass auch die Kommunen noch etwas davon haben, etwa indem die jungen Hände beim Bauhof oder ähnlichem aushelfen. Als Aufwandsentschädigung zahlt das Jobcenter 1,20 Euro, wer nicht mit zieht, muss mit Kürzung der Sozialleistungen rechnen.

Neue Nordhäuser Härte
Inflationsangepasst ein „Ein-Euro Job“, in den Fachkreisen zwischen Vereinen wie dem Horizont, dem Jobcenter und der Agentur für Arbeit nennt man das dieser Tage „Arbeitsgelegenheit“ oder kurz „AGH“-Maßnahme. Die Älteren werden sich an die „ABM“-Kräfte vergangener Tage erinnern, um nichts anderes geht es im Kern auch hier. Im Werkzeugkasten der Arbeitsämter ist das also eher kein revolutionäres Werkzeug.

Horizont-Geschäftsführer René Kübler im Mediengespräch, Archivbild (Foto: nnz-Archiv) Horizont-Geschäftsführer René Kübler im Mediengespräch, Archivbild (Foto: nnz-Archiv) Neu sei, dass man von Beginn an stärker durchgreife, erläutert Renè Kübler. „Wir beginnen jetzt jeden Morgen mit einer Klingelpartie, die Ordnungskräfte des Landratsamtes und unsere Leute stehen um sieben Uhr vor der Tür und begleiten die Teilnehmer zu den Werkstätten. Das hatten wir in der Form in der Vergangenheit nicht.“ Über stringentere Sanktionen und stärkere soziale Kontrolle sollen die jungen Damen und Herren dazu gebracht werden, sich produktiv zu betätigen. „Ich komme selber aus der Jugendstraffälligenhilfe, da hat unser Verein seine Wurzeln, da haben wir unsere Erfahrung. Und die zeigt, dass man gerade jungen Erwachsenen zügig handeln und bei Fehlverhalten Konsequenzen aufzeigen muss. Wir sollten dafür sorgen, dass die jungen Leute ab dem ersten Tag im Bürgergeldbezug sinnstiftende Beschäftigungsangebote gemacht werden und dann auch stringenter zu Sanktionen greifen, wenn diese nicht wahrgenommen werden.“, erklärt Kübler.

Die Maßnahmen werden über das Jobcenter finanziert und sind im Moment auf drei Monate angelegt. Sollte sich zeigen, dass Teilnehmer eigentlich fit für den Arbeitsmarkt sind, werde man sie nicht über den ganzen Zeitraum beschäftigen, sondern weiterschicken, so Kübler weiter. Generell müsse es darum gehen, den Teilnehmern die nötigen Mittel an die Hand zu geben, um selber dorthin zu gelangen, etwa über feste Tagesstrukturen und geregelte Arbeitszeiten, sowie die Erfahrung von Selbstwirksamkeit und die Übernahme von Verantwortung.

Wer sich ein bisschen in der Materie auskennt, erkennt auch darin den Jargon, der üblichen „Aktivierungsmaßnahmen“, die es landauf, landab seit vielen Jahren gibt und die insbesondere in Zeiten knapper Arbeitskräfte hervorgeholt werden, wenn das maximale Potential des Arbeitsmarktes für die Bedarfe der Wirtschaft herausgeholt werden sollen. Die Planungen für diese Maßnahmerunde läuft seit August, kann René Kübler berichten, Anlass sei die gestiegene Jugendarbeitslosigkeit. Die lag im Oktober in der Altersgruppe 15 bis 25 Jahre und für den Bereich SGB II - darunter fällt das Bürgergeld - in den vier Nordthüringer Kreisen bei 9,3 Prozent, was 707 Personen entspricht. Für Nordhausen lag die Quote bei 10,4 Prozent oder 342 arbeitslosen Jugendlichen und jungen Erwachsenen.

Aus dieser Personengruppe wiederum wurden laut den gestrigen Medienberichten 60 für die neuen Maßnahmen in Betracht gezogen, tatsächlich arbeiten will man nun mit 30 Personen. Bei der jüngst begonnen „Klingelrunde“ konnte 16 nicht angetroffen werden, vier sind krankheitsbedingt entschuldigt, übrig bleiben für den Moment also zehn, die aktiv in den Werktstätten des Horizont betreut werden. Wie viele davon am Ende des „Pilotprojekts“ Aussicht und ausreichend Motivation gewonnen haben, um in Lohn und Brot zu kommen, wird man dann in drei Monaten sehen müssen.

Dampfplauderer der Demokratie
Das dieser eigentlich konventionelle Ansatz über die Kreisgrenzen hinaus für Wirbel gesorgt hat, darüber war man auch im Landratsamt verwundert. Wer die Region kenne und vielleicht auch noch wisse, was Vereine wie der Horizont machen, für den habe die Maßnahme wenig Überraschendes, ist aus der Pressestelle des Landratsamtes zu hören, wo man heute alle Hände voll zu tun hat, die überregionalen Medien zu bedienen.

Warum also der Wirbel? Es könnte daran liegen, dass Landrat Jendricke gerne auch an den Sanktionsmöglichkeiten drehen würde, die denen drohen, die ihre Pflicht verweigern. Im Moment kann das Jobcenter die Bezüge von Bürgergeldempfängern um bis zu 10 Prozent kürzen, erläutert René Kübler, was etwa 50 Euro pro Monat entspreche. „Der eine oder andere verkraftet das noch. Besser und effektiver wären bis zu 30 Prozent Sanktion“, sagt Kübler der nnz und auf dem Pfad dürfte auch der Landrat wandeln.

Die Gretchenfrage wird hier eine, die über Nordhausen weit hinaus geht: wie viel Geld braucht ein Mensch zum Leben und ermöglicht das Bürgergeld in seiner jetzigen Form eine menschenwürdige Existenz? Wie weit sollte und wie weit darf der Staat an dieser Grenze gehen? Daran scheiden sich die politischen Geister bundesweit.

Das ist die eine Möglichkeit. Die andere ist, dass reißerische Schlagzeilen wie die der Bild - man titelte gestern "Ab heute! Arbeitspflicht für junge Bürgergeld-Empfänger“ - ein gefundenes Fressen für die moderne Medienlandschaft sind. Aus der regionalen und recht ordinären Mücke wird ein nationaler Elefant von einigem Gewicht gemacht, den man der „Aufmerksamkeitsökonomie“ gewinnbringend auf dem Altar des „user engagement“ als Opfer darbieten kann. Aufregend muss es sein und ist die Substanz noch so banal. Aber da schreibt vielleicht der Zyniker.
Angelo Glashagel
Autor: red

Kommentare
Lautaro
04.11.2025, 17.24 Uhr
Der Beitrag wurde deaktiviert – Schmähkritik
Mitternacht
04.11.2025, 17.59 Uhr
Interessant wäre zu erfahren,
ob die in Aussicht gestellten 1,20€ für die erzwungene Arbeit ("mach das, oder dir wird das Bürgergeld gestrichen!") behalten werden dürfen, also, ein Zubrot zum Bürgergeld wären, oder statt dessen vom Bürgergeld sogar abgezogen werden.
Wie ich den deutschen Staat einschätze, sicherlich letzteres, womit die Maßnahme das bleibt, was sie ist: ein Arbeitslager.

Ich las an anderer Stelle zum selben Thema den Kommentar, "Warum nicht für 1,20€ arbeiten - Arbeit schändet nicht".
Bei dieser Einstellung würde ich vorschlagen: die 1,20€ werden ganz gestrichen, und wir machen ein "Arbeit macht frei!" daraus.

Bevor ich hier missverstanden werde: natürlich sollte es einen gewissen Anreiz geben, die Menschen In die Arbeit zurückzubringen. Aber dieser Vorschlag, "alle unter 25" (warum nur die?) "für 1,20€" (warum genau dieser Betrag?) "oder das Bürgergeld wird gestrichen" (wie werden Ausnahmeregelungen gehandhabt, wenn jemand tatsächlich nicht arbeiten kann?) scheint mir etwas sehr willkürlich zusammengewürfelt.
Marino50
04.11.2025, 18.25 Uhr
Jobs
Ich verstehe den Zirkus überhaupt nicht. Ich hatte in der Zeit von 2005 und 2013 viele 1-€-Jobs. Mir hat das immer gefallen und ich hatte im Monat etwa 120,00 € mehr. Dann erfolgte meine Zwangsverrentung.
Heute spricht man von Zwangsarbeit.
So ein Blödsinn aber auch. Sehr viele Menschen haben diese Jobs gemacht im Grünbereich, bei Vereinen. Ich war im Büro oder Pflegeheim.
Sind das alle junge Leute, die hier von Zwangsarbeit sprechen oder ist es einfach nur bedauerlicherweise Unwissenheit, um es nett auszudrücken.
P.Burkhardt
04.11.2025, 18.32 Uhr
wenn ich das richtig verstanden habe...
...kann ich vielleicht Ihre Fragen beantworten @Mitternacht:

Der Fokus auf die unter 25jährigen ist wohl in der überdurchschnittlichen Jugendarbeitslosigkeit begründet. Ich stoße im Netz auch mehrfach auf die Ansicht, dass die Chancen noch nicht lange in Arbeitslosigkeit befindliche Menschen wieder an geregelte Arbeitsabläufe heranzuführen größer sind, als bei Langzeitarbeitslosen, die dann natürlich auch älter sind.

Ich habe irgendwo gelesen, dass die 1,20 EUR einen Inflationsausgleich gegenüber dem ursprünglichen 1 EUR darstellen sollen. Auch wird der Lohn wohl nicht auf das Bürgergeld angerechnet - ist also, wie Sie es nennen, ein Zubrot.

Meine Meinung dazu:
Ich finde es erstaunlich, dass von den 60 ausgewählten und 30 Angesprochenen am Ende nur 8 junge Leute ihren Hintern in Bewegung gesetzt haben. Bevor das jetzt wieder in schwarz-weiß-Malerei ausartet: Es gibt viele fleißige, engagierte, junge Menschen (aus den verschiedensten Bevölkerungsgruppen) - es liegt daher NICHT an irgendeiner XYZ-Generation, an Smartphones, Internet oder McDonalds.

Ich finde es einerseits richtig, die jungen Arbeitslosen zum Arbeiten anzuhalten - andererseits scheint die Ausgestaltung des Angebotes als 1 EUR-Job problematisch:

1. die Motivation zu arbeiten wird durch Druck und nicht durch Anreitz erzeugt. Die Menschen werden den Job nicht gerne machen und am Ende Arbeit "Schei8e" finden und daher nach dem Auslaufen der Maßnahme wohl wieder im Bürgergeldsumpf versinken (lieber für nix Playstation zocken, als für 1,20 den Gehweg fegen).

2. wie schon diskutiert, halte ich die Ausgrenzung älterer Bürgergeldempfänger für falsch. Gerade Älteren ist häufig die reine Beschäftigung wichtiger als das Geld.

Kurzfristig kann der Druck möglicherweise die Jugendarbeitslosenquote reduzieren - langfristig sehe ich das eher nicht.
Marino50
04.11.2025, 18.33 Uhr
Mitternacht
Ihr Kommentar ist einfach abseits der Gürtellinie. Sie beziehen sich meinen Kommentar. Sicher war en Sie nie arbeitslos. Ich jedenfalls war froh, im Monat 120 € mehr zu haben.und so ging es sehr vielen Hartz-4 Empfängern.
Ich sehe es als bedenklich an, dass Sie Konzentrationslager hier in Verbindung bringen, an denen steht "Arbeit macht frei"
Schlimm genug, dass der Kommentar freigegeben wurde.
free Gigi
04.11.2025, 18.39 Uhr
das Märchen von Sklaverei
Wer arbeiten kann, muss es auch!!! Andernfalls funktioniert das Prinzip der Solidargemeinschaft nicht und jene mit Arbeit ist es nicht vermittelbar, die Faulheit anderer mit zu finanzieren!

Ich konnte heute in einem Wartezimmer einer Arztpraxis genau einen solchen betroffenen Individuum zuhören... er wollte sich durch Krankenschein der Maßnahme entziehen... was machne sich rausnehmen, nix tun aber abkassieren - genau solchen Typen gehört alles gestrichen!!!
A.kriecher
04.11.2025, 18.53 Uhr
Der Beitrag wurde deaktiviert – Schmähkritik
Wanderwölfin
04.11.2025, 20.56 Uhr
free Gigi
Ja,diese Äußerung habe ich auch schon gehört. Wenn die "Spezialisten " nicht arbeiten wollen holen sie sich dann den Krankenschein. Andere machen dann Überstunden.
Totofino
04.11.2025, 20.59 Uhr
Alle Nationalitäten
werden die Bürgergeldempfänger aller Nationalitäten dazu herangezogen, oder werden nur einige wenige bestraft wenn sie an der verordneten Maßnahme nicht teilnehmen ? Es kommt mir auch komisch vor, dass nur 60 in Betracht kamen, davon aber nur 30 Personen herangezogen wurden, wovon wiederrum nur 8 Personen tatsächlich gearbeitet haben. Wo ist da die Gleichbehandlung ? Vielleicht sollte man auch 3 € zahlen, zusätzlich zum Bürgergeld und dann sollte man allen Altersgruppen (bis Rentenalter) die Möglichkeit geben, daran teilzuhaben, wo ist da die Gleichbehandlung ?
Es gab auch in den 90ziger Jahren mal die Möglichkeit, das ABMer ein höheres Einkommen hatten als diese 1 €/h.
Die 1,00 €/h oder auch 1,20 €/h erinnern mich schon an den Arbeitsdienst, wo vor über 80 Jahren Menschen dienstverpflichtet wurden, das ist verwerflich.
RWE
05.11.2025, 05.34 Uhr
Totofino, es geht darum Struktur in den Tag zu bringen
Und da ist bei Menschen die bestenfalls eine abgebroche Lehre haben, eine solche Maßnahme sinnvoll.
Filzstift und Lineal
08.11.2025, 17.20 Uhr
Wieviel vedient der "Horizont e.V" pro Kopf?
Interessant wäre mal zu ermitteln, wieviel der hier zwischegeschaltete "Horizont e.V." (Geschäftsführer ist SPD-Parteifreund des M. Jendricke) pro Bürgergeldempfänger verdient.
Kobold2
09.11.2025, 08.45 Uhr
Das "verdienen"
Ist mit dem Anhang e. V. im Vereinsrecht klar geregelt.
Von daher ist die Frage für mich nur ein plumper Diffamierungsversuch.
Pastor200
12.11.2025, 17.52 Uhr
Erinnert an die "gute" alte Zeit
Der Kontext und die Ansichten, wie man Menschen meint zu erziehen.

- Gegenleistung.
Gegenleistung um der Gegenleistung willens, macht in einer Marktwirtschaft keinen Sinn, vor allen angesichts der Tatsache, das es nicht für alle Jobs gibt die arbeiten wollen.

- Finanzierung
Der ganze Driss will finanziert werden.
Und Arbeitshäuser gehören zum Glück der
Vergangenheit an.

- aus Sicht der Betroffenen.
Wenn jemand zu solchen Diensten mit Sanktionen "gebracht" w1ird, sollte er sie nicht verweigern, aber so arbeiten, das er für den Träger eher ein Schaden als ein Nutzen ist. 2linke Hände, "kreative Antiarbeit"

- das Agieren des Landrats
und diese Öffentlichkeitswirksamkeit fördert weiter die AfD.

- Der normale Bürger freut sich
denn es scheint in Deutschland Gang und Gäbe zu sein, anderen was schlechtes zu wünschen, als das eigene besser.

- Arbeit
Sollte bekämpft werden durch mehr Automatisierung
und Wegfall von Sinnlosjobs. Denn Arbeit ist kein moralisches Sein..
RWE
12.11.2025, 20.13 Uhr
Pastor200: Meine Meinung: Nur wer arbeitet soll auch essen. Punkt.
Es gibt übrigens 3,9 Millionen erwerbsfähige Leistungsempfänger ( nebenungefähr 1,4 Millionen nicht erwerbsfähigen Leistungsempfänger)
Dem stehen tatsächlich "nur" 1,2 Millionen offener Stellen gegenüber. Aber solange noch eine Stelle unbesetzt ist, sollte es Vorrang haben von der eigenen Hände Arbeit zu leben und sich nicht durchfüttern zu lassen.
Pastor200
13.11.2025, 02.24 Uhr
RWE: War schon immer so
Egal ob zu HIV oder anderen Zeiten.
Es gab immer offenen Stellen.

Nur macht es eben keinen Sinn, eine Arbeiter als Arzt einzusetzen, Leute zwingen für Niedriglohn Jobs umzuziehen ,nebst sonstigen persönlichen Gegebenheiten, die einer Vermittlung entgegenstehen.

Zudem finden sie auch in Ländern ohne wesentliches Sozialsystem wie den USA viele offenen Stellen und viele für Einheimische unattraktive Jobs.
Der Job muss passen, wenn nicht, dann wird keine Seite daran Freude haben.
RWE
13.11.2025, 10.40 Uhr
Pastor200
Zwar kann nicht jeder Arzt werden, aber nahezu jeder kann nach einer Einarbeitungszeit beim Bäcker an der Thek stehen oder in einem Hausmeisterdienst arbeiten.
Ja, und wenn in den USA Stellen frei sind, weil es natürlich auch dort Menschen gibt, die nicht arbeiten wollen, dann liegen sie wenigstens der Allgemeinheit nicht so sehr wie bei uns auf Tasche. (Programme gibt es auch dort).
Wie gesagt, jeder hat ja das Recht nicht zu arbeiten. Nur soll er dann zusehen wo er bleibt.
Pastor200
13.11.2025, 15.33 Uhr
RWE: sehen wo er bleibt.
Dem normale Arbeitnehmer in den USA geht es effektiv schlechter.
Trotz geringer Steuern und Sozialabgaben.
Und die höheren Gegensätze zwischen arm und reich.
Das was dort nicht in den Sozialstaat geht, wird für Knäste ausgegeben.
Zwar gibt es dort Snap und Sozialhilfe, aber eben begrenzt.
Und die hohen Kosten für die KV tun ihr übriges.
RWE
13.11.2025, 18.07 Uhr
Herr Pastor
sie haben beim Predigen mit den USA angefangen. Erstens glaube ich, dass es uns (noch) besser geht als vielen aus der Mittelschicht in den USA und zweitens ist es mir auch egal.
Ich bleibe aber dabei, dass wer nicht arbeiten WILL keine Unterstützung bekommen sollte, egal was mit vergleichbaren Klientel in anderen Ländrn passiert.
Wer, wie in den Nachwendejahren oder in den 1980 er Jahren, als in in Westeuropa und den USA die Schwerindustrie wegbrach, keine Arbeit findet (weil eben auch Servicejobs knapp sind), dem soll geholfen werden. Gleiches gilt für Kranke. Der Rest kann sich gerne einen schönen Tag machen, aber bitte nicht auf unsere Kosten.
Pastor200
13.11.2025, 19.18 Uhr
RWE: aber bitte nicht auf unsere Kosten.
Das Überprüfen von Arbeitswilligkeit nebst der Struktur erzeugt immense Kosten. Nicht nur die Arbeitslosenindustrie will bezahlt werden, auch die ganzen Fördergelder die für Arbeitgeber aufgewandt werden, damit diese Arbeitslose einstellen. Ferner Gerichte Anwälte und Aspekte die dieses Angstsystem an Kosten erzeugt.

Es wird niemand sagen "Ich will nicht arbeiten": bei der Angst das er dann keine Sozialleistungen mehr bekäme.

Mit einer sanktionsfreien Grundsicherung, aber auch ohne Vorgaben zum Mindestlohn oder weniger Kündigungsschutz wären vielen geholfen.
RWE
13.11.2025, 19.51 Uhr
ihr letzter Satz wirft Fragen auf
eine sanktionsfreie Grundsicherung (bedingungsloses Grundeinkommen?) und kein Mindestlohn widerspricht den Lohnabstandsgebot. Da werden die Leute förmlich eingeladen den lieben Gott einen Gott Man sein zu lassen. Ich bin für einen auskömmlichen, aber auch reelen Mindeslohn und knallharten Sanktionen. Zuckerbrot und Peitsche.
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