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Do, 13:00 Uhr
31.03.2011

Minister warnt vor Leiharbeit

Das ist schon ein Ritual: Kaum sind die Arbeitsmarktdaten für den aktuellen Monat raus, da flattern die ersten Stellungnahmen auf den Tisch der Redaktion. Los geht es mit dem SPD-geführten Wirtschaftsministerium...


„Die gute Konjunktur hat Schwung auf den Arbeitsmarkt gebracht“, sagte der Thüringer Arbeitsminister Matthias Machnig. Erfreulich sei, dass die Arbeitslosigkeit im März wieder unter die Zehn-Prozent-Marke gekommen sei. Mit 9,9 Prozent sei die Arbeitslosenquote die niedrigste innerhalb Ostdeutschlands. „Damit ist Thüringen innerhalb der Neuen Länder an vorderster Stelle“, so der Minister.

Positiv habe sich im März die Beschäftigung entwickelt. Die Stellenangebote und damit die Einstellung von Arbeitsuchenden haben im letzten Monat deutlich zugenommen. Über 6.500 freie Stellen kamen im März dazu, das war gegenüber Februar ein Zuwachs von 5,5 Prozent und gegenüber März 2010 sogar ein Zuwachs von 28,7 Prozent. Seit Jahresbeginn sind über 17.300 neue Stellen dazugekommen. „Diese Zahlen sind ermutigend für die Arbeitslosen“, sagte der Arbeitsminister, „sie zeigen: es geht aufwärts.“ Arbeitslose, aber auch Arbeitnehmer, die sich verändern wollen, hätten wieder bessere Chancen.

Gleichzeitig warnte der Minister vor zu viel Euphorie: Ein Großteil des Stellenzuwachses ist auf die Zunahme der Leih- und Zeitarbeit zurückzuführen. „Die Leiharbeit ufert aus und verdrängt in Thüringen zunehmend reguläre Beschäftigung“, sagte Machnig. Das Instrument, das zur Abfederung von Auftragsspitzen vorgesehen war, werde mittlerweile strategisch eingesetzt. So war im Jahr 2010 die Zahl der Leiharbeitnehmer in Thüringen um 46,8 Prozent gegenüber dem Vorjahr angestiegen – die sozialversicherungspflichtige Beschäftigung insgesamt stieg im selben Zeitraum gerade einmal um 2,1 Prozent. Zurzeit werden im Freistaat rund 27.300 Leiharbeitnehmer beschäftigt.

Mit der Änderung der GA-Investitionsförderung – dem wichtigsten, von Bund und Land je hälftig finanzierten Instrument der Wirtschaftsförderung – soll gegengesteuert werden. „Fachkräfte und motivierte Leute gibt es nicht zu Dumpinglöhnen“, sagte der Minister. Der Freistaat müsse das Image des Niedriglohnstandorts endlich abschütteln.

Die oftmals schlechten Bedingungen in der Leiharbeit verletzen nicht nur die Würde der Arbeitnehmer, sie schädigen auch den Ruf eines Standorts. Machnig: „Nur mit guter Arbeit und regulärer Beschäftigung hat Thüringen die Chance, als Wirtschaftsstandort an die Spitze zu kommen.“
Autor: nnz

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