eic kyf msh nnz uhz tv nt
Do, 15:06 Uhr
31.03.2011

Arbeitsmarkt-Reaktion (3)

Nach den Arbeitgebern ist jetzt die Arbeitnehmerseite am Zuge. DGB begrüßt neben den Zahlen vor allem die Neuausrichtung der Wirtschaftsförderung zur Eindämmung der Leiharbeit...


Die aktuelle Entwicklung am Arbeitsmarkt macht es deutlich: Menschen kommen wieder leichter in Beschäftigung, aber nach wie vor ist auch in Thüringen Leiharbeit der Beschäftigungsmotor Nr. 1. Leiharbeit heißt für viele Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer: Niedrigste Entlohnung, kaum berufliche Perspektive, instabile Erwerbsbiografien. Die gegenwärtige Fachkräftedebatte und die dementsprechend notwendigen mittel- und langfristigen Personalplanungen spiegeln sich damit in keiner Weise im Einstellungsverhalten Thüringer Unternehmen wider.

„Denn spätestens jetzt,“ so der DGB-Bezirksvorsitzende Stefan Körzell, „müsse sich auf die prognostizierte Fachkräftelücke, die keiner bestreitet, eingestellt werden.“

In den letzten Jahren sei es nach Auffassung der Gewerkschaften nicht gelungen, das im Land vorhandene Angebotspotential zur Deckung des Fachkräftebedarfs der Thüringer Wirtschaft auszuschöpfen. Die ungebremste Abwanderung von jüngeren und gut qualifizierten Fachkräften führe sehr rasch zu einer Verschärfung der demografisch bedingten Alterung der Belegschaften in den Thüringer Unternehmen. Ein Schaden für die Wettbewerbsfähigkeit des Wirtschaftsstandorts Thüringen sei, so der Bezirksvorsitzende des DGB Hessen-Thüringen, bereits längt angerichtet.

Die Thüringer Fachkräftestudie von 2010 geht in seiner Prognose von einem Defizit von ca. 200.000 Arbeitskräften bis 2020 aus. „Offensichtlich haben viele den Schuss immer noch nicht gehört“ reagiert Körzell auf die jüngsten Äußerungen der Thüringer Unternehmerverbände und der CDU-Fraktion. Diese richteten sich gegen einen Vorschlag des Thüringer Wirtschaftsministers zur Begrenzung von Leiharbeit.

„Jetzt gilt es die Attraktivität Thüringens für qualifizierte und junge Fachkräfte durch Existenz sichernde Löhne zu stärken. Prekäre und unsichere Beschäftigungsverhältnisse sind hierbei kontraproduktiv“, sagt Körzell. Erforderlich sei ein politisches Konzept und die entsprechenden Maßnahmen. Eine solche Maßnahme habe Wirtschaftsminister Machnig nun mit der Begrenzung der Wirtschaftförderung für Unternehmen mit überdurchschnittlicher Leiharbeit vorgeschlagen.

Körzell weiter: „Den Vorschlag aus dem Hause des Thüringer Wirtschaftsministeriums halte ich für einen guten Vorschlag, und eine dringend angesagte Maßnahme.“ Lange genug seien Millionen an Fördergeldern in Arbeitsplätze investiert worden, die eben nicht zur strategischen Entwicklung des Wirtschaftsstandortes Thüringens beigetragen haben.
Autor: nnz

Kommentare

Bisher gibt es keine Kommentare.

Kommentare sind zu diesem Artikel nicht möglich.
Es gibt kein Recht auf Veröffentlichung.
Beachten Sie, dass die Redaktion unpassende, inhaltlose oder beleidigende Kommentare entfernen kann und wird.
Anzeige symplr
Anzeige symplr