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Fr, 09:49 Uhr
01.04.2011

Mehr Einsätze auf der Autobahn

„Die Bedeutung des Ehrenamtes nimmt zu“, weiß Kreisbrandinspektor Wilfried Ittershagen. „Die Feuerwehren des Landkreises Nordhausen werden immer häufiger zu Einsätzen auf die Autobahn gerufen. Sie setzen Gesundheit und unter Umständen ihr Leben aufs Spiel, um andere Menschen aber auch deren Hab und Gut aus Gefahren zu retten oder zu bergen...

Mehr Unfälle auf der Autobahn (Foto: Landratsamt) Mehr Unfälle auf der Autobahn (Foto: Landratsamt)

Es gilt Haus- und Wohnungsbrände zu bekämpfen, bei denen Personen vermisst werden, es müssen Menschen aus Gewässern und eben auch Personen aus verunglückten PKW gerettet werden – oft auf der Autobahn.“ Im letzten Jahr rückten die Freiwilligen Feuerwehren des Landkreises 35-mal auf die Autobahn 38 aus: 14-mal zu Verkehrsunfällen, 12-mal für technische Hilfeleistungen, siebenmal hatte ein Auto und zweimal ein Lastwagen gebrannt.

„Die zunehmende Anzahl der Verkehrsunfälle und die Einsatzfrequenz der Feuerwehren des Landkreises Nordhausen auf der Bundesautobahn A 38 sind hier nicht zu übersehen“, so Wilfried Ittershagen. „Aus diesem Grund setzte der Fachbereich Rettungswesen, Brand- und Katastrophenschutz des Landratsamtes im Zuge der Neufestlegung überörtlicher Ausrückebereiche auf der A38 mit Wirkung vom 1. März 2011 eine neue Alarm-und Ausrücke-Ordnung in Kraft.“

Mehr Unfälle auf der Autobahn (Foto: Landratsamt) Mehr Unfälle auf der Autobahn (Foto: Landratsamt)

So sind unter anderem für den Bereich Anschluss Heringen bis Breitenworbis sowie vom Anschluss Bleicherode bis Berga, also für rund 70 Kilometer Bundesautobahn in beiden Fahrtrichtungen, folgende Freiwillige Feuerwehren zuständig: Bleicherode, Sollstedt, Niedergebra, Sundhausen, Großwechsungen, Heringen, Windehausen und Görsbach sowie die Berufsfeuerwehr Nordhausen und Freiwillige Feuerwehren aus dem Landkreis Mansfeld-Südharz.

Die Alarm- und Ausrücke-Ordnung der A 38 für den Zuständigkeitsbereich des Landkreises Nordhausen ist aus fachlicher Sicht gemeinsam mit den beteiligten Feuerwehren beraten worden. Bei besonderen Schadenslagen, wie zum Beispiel Verkehrsunfälle mit Gefahrguttransporten auf der Autobahn oder auch im Heidkopftunnel, werden noch zusätzlich zu den genannten Feuerwehren Einheiten des Gefahrgutzuges des Landkreises alarmiert.

„Diese Maßnahmen sichern ein schnellstmöglichstes Handeln der zu alarmierenden Rettungskräfte, um nach einem Verkehrsunfall dem Verletzten sofort Hilfe leisten zu können“, sagt der Kreisbrandinspektor. „Die Zeiten sind vorbei, in denen die Ausrüstung der Feuerwehren nur aus Löschgeräten bestand. Technische Hilfeleistungen bilden heute längst den Schwerpunkt des Feuerwehrdienstes. Auf einen Brandeinsatz kommen etwa vier Einsätze mit technischem Charakter.

Entsprechend vielfältiges Gerät gilt es anzuschaffen und im Gerätehaus zu warten und parat zu halten. Um dies tun zu können, ist der Einsatz von viel Freizeit erforderlich. Erst eine umfassende Ausbildung und zahlreiche Stunden praktischer Übungen befähigen die Retter, anderen Menschen im Notfall wirkungsvoll helfen zu können. Es obliegt uns, den Frauen und Männern der Freiwilligen Feuerwehren des Landkreises, den Männern der Berufsfeuerwehr sowie ihren Familienmitgliedern, von denen sie ständig Unterstützung erfahren, öffentlich Danke zu sagen.“

Im vergangenen Jahr wurden die Kameraden der Freiwilligen Feuerwehren und der Berufsfeuerwehr zu insgesamt 1904 Einsätzen gerufen. 168-mal wurden die Feuerwehren zu Brandeinsätzen alarmiert. So mussten die Rettungskräfte zu 124 Klein-, 37 Mittel- und 7 Großbränden ausrücken. Für technische Hilfeleistungen jeglicher Art zum Beispiel bei Verkehrsunfällen waren die Rettungskräfte 1479-mal im Einsatz. Ein Beispiel für einen schweren Einsatz war ein Unfall auf der A 38 zwischen Werther und Bleicherode im Juni 2010. Ein Auto mit Anhänger war ins Schleudern geraten, wobei drei weitere Fahrzeuge nicht rechtzeitig ausweichen konnten. Dies hatte einen Toten und zwei schwer Verletzte zur Folge. Die Freiwillige Feuerwehr Großwechsungen, Sundhausen und die Berufsfeuerwehr waren hier mehrere Stunden im Einsatz.

Ein weiterer schwerer Unfall eines Tiertransporters ereignete sich im Oktober zwischen Werther und Wipperdorf. Elf Schweine hatten diesen Unfall nicht überlebt. Die Freiwilligen Feuerwehren Großwechsungen, Sundhausen und die Berufsfeuerwehr wurden um 21.30 Uhr alarmiert und die Autobahn blieb bis in den Morgenstunden gesperrt. Die Feuerwehr Großwechsungen sicherte die Einsatzstelle noch bis gegen 3 Uhr nachts ab. Ein besonders schwerer Verkehrsunfall ereignete sich an einem Februarabend in diesem Jahr auf der A 38 zwischen Werther und Bleicherode. Ein Autofahrer fuhr vom Parkplatz „Galgenberg“ entgegen der Fahrtrichtung auf die Autobahn und

kollidierte mit einem entgegenkommenden LKW und überlebte den Unfall nicht. Zu diesem Einsatz wurden die Freiwilligen Feuerwehren Bleicherode, Niedergebra, Großwechsungen, Sundhausen sowie die Berufsfeuerwehr gerufen. Die Feuerwehr Niedergebra sicherte die Einsatzstelle bis tief in die Nacht hinein. „Dies sind nur einige von vielen Beispielen, wie gut die Feuerwehren im Landkreis bei den oft schwierigen Einsätzen auf der Autobahn zusammenarbeiten“, lobt Wilfried Ittershagen.
Autor: nnz

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