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Mi, 17:32 Uhr
16.10.2019
Parteienstreit in heißer Wahlkampfphase

SPD wirft CDU im Fall Hördler Polemik vor

Vor dem Hintergrund eines Antrags der CDU-Landtagsfraktion, der morgen unter dem Titel "Politischer "Skandal" stellt werden soll, äußerte sich heute der SPD-Politiker Dr. Thomas Hartung. Inhalt ist die fristlose Kündigung des Leiters der Gedenkstätte Mittelbau Dora in Nordhausen.
Von der SPD-Faktion erreichte uns dazu folgende Pressemeldung:

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Dr. Thomas Hartung (SPD): Wahlpolemik auf dem Rücken der Gedenkstätten Buchenwald und Mittelbau-Dora ist unwürdig

Die Stiftung Gedenkstätten Buchenwald und Mittelbau-Dora leistet seit nunmehr 25 Jahren einen herausragenden Beitrag zur Erinnerung an die NS-Diktatur und die in deutschem Namen begangenen Verbrechen. Dass die CDU-Fraktion diese Arbeit nun für Wahlkampfpolemik instrumentalisiert, bedauert der kulturpolitische Sprecher der SPD-Fraktion Dr. Thomas Hartung:

„Aus Anstand und Respekt gegenüber den Leistungen von Direktor Volkhard Knigge sowie gegenüber dem früheren Leiter der Gedenkstätte Mittelbau-Dora Stefan Hördler aber auch dem behandelnden Arbeitsgericht werden wir uns nicht zum laufenden Verfahren äußern. Umso mehr verurteile ich aber die Instrumentalisierung der Kündigungsklage durch die CDU.“

Natürlich ist es auch für die SPD-Fraktion schwer fassbar, dass es zu dem Konflikt zwischen Volkhard Knigge und Stefan Hördler mit dem bekannten Ausgang – zwei Abmahnungen und dann die fristlose Kündigung Hördlers – gekommen ist.

„Ich persönlich hätte mir in dieser Frage ein deutlicheres Engagement des Stiftungsrats, ein früheres, deeskalierendes Eingreifen und einen Konsens gewünscht. Von diesem konkreten Fall trennen muss man meines Erachtens zudem die Vorwürfe um die Volkhard Knigge angelastete Atmosphäre innerhalb der Stiftung“, so Hartung. „Die Berichterstattung dazu muss uns als Landespolitik alarmieren, dennoch halte ich es auch für ein Signal der Wertschätzung, zunächst dem Stiftungsrat die Klärung der im Raum stehenden Vorwürfe im Dialog mit den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Stiftung zu überlassen. Das Ganze ist nicht Gegenstand parlamentarischer Entscheidungen und eignet sich auch nicht als Wahlkampfmaterie.“

Hintergrund:
Die CDU-Fraktion hat für morgen den Antrag „‘Politischer Skandal‘ um die Gedenkstätten Buchenwald und Mittelbau-Dora? Transparenz herstellen und weiteren Schaden von der Stiftung abwenden“ angemeldet.
Stefanie Gerressen
Autor: red

Kommentare
Marzipeterpan
17.10.2019, 10.56 Uhr
Nur zur Klarstellung
Die zwei Abmahnungen müssen laut einem Arbeitsgerichtsurteil vom 26. September aus der Personalakte von Hördler gelöscht werden.
DDR-Facharbeiter
17.10.2019, 12.32 Uhr
Nordthüringer Parteien gemeinsam für Nordthüringer Museen!
Leider hat Nordthüringen nur eine Stimme im Stiftungsrat der Gedenkstätten Buchenwald und Lager Mittelwerk Dora.
Dem Stiftungsrat gehören an:
- 1.Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien.
-2. Thüringer Finanzministerium als Vertreter
der Stiftungs-Aufsicht.
- 3.der Oberbürgermeister von Weimar
- 4.Landrat des Landkreises Nordhausen. Das ist Herr Jendricke, vertreten durch Herrn Nüßle.
- 5. Präsident des Zentralrates der Juden in Deutschland.
Vorsitzende des Stiftungsrates ist Minister Benjamin-Immanuel Hoff (DIE LINKE).
Ich behaupte, dass weder
1. der Beauftragter der Bundesregierung noch
2. der Vertreter des Thüringer Finanzministerium noch
3. der Oberbürgermeister von Weimar noch
5. der Präsident des Zentralrates der Juden in Deutschland
sich bei der entscheidenden Abstimmung über die Personalie Dr. Hördler eine eigene Meinung gebildet haben.
Haben die Stifttungsräte sich vor der Abstimmung beim Vertreter des Landkreises Nordhausen, Herrn Nüßle, informiert, warum
heimatverbundene Bürger Nordthüringens sich in einem offenen Brief gegen eine Entlassung Dr. Hördlers aussprachen ?
Wo war der Vorsitzende des Stiftungsrates, Herr Minister Benjamin-Immanuel Hoff (DIE LINKE) ?
Hat er die Sitzungsleitung dem bekanntlich gegen Dr .Hördler voreingenommenen Prof. Knigge überlassen?
Die Bürger Nordthüringens, gemeinsam mit ihren heimatverbundenen Parteien, sollten sich gemeinsam gegen das Diktat heimatfremder Funktionäre wehren.
Rainer H.
17.10.2019, 22.14 Uhr
SPD schuld an Kündigung von Hördler?
Ich kann mir gut vorstellen, dass die SPD auf Polemik setzt und den Fall runterspielen möchte.
Seit Monaten bewegt dieser Fall die Menschen, vor allem aber ist das Fass zum überlaufen gekommen, weil endlich ein Mitarbeiter mal Zähne zeigte.
Anfangs gelang es Prof. Knigge nicht, Herrn Hörtler zu kündigen, da in einer Abstimmung der Landkreis Nordhausen und das Finanzministerium gegen eine Kündigung stimmten.
Darauf soll auf das Finanzministerium (SPD) Druck ausgeübt wurden sein, denn einen Tag später wiederholte man die Abstimmung im Umlaufverfahren und dabei stimmte nun das Finanzministerium der Kündigung zu.

Und das ist der eigentliche Skandal, das Linke und SPD Gremien beeinflussen, um eine tyrannische Leitung zu unterstützen.

Es wäre schön gewesen, wenn der Gerichtstermin vor der Wahl gewesen wäre. Aber wir wollen mal dem Justizministerium nichts unterstellen.
urbach44
18.10.2019, 08.47 Uhr
Kündigungsgrund
Was ist denn der eigentliche Grund für die Abmahnungen und die nachfolgende Entlassung ? Ohne diese Fakten sind die Ereignisse und auch die Kommentare schwer zu beurteilen.
Mueller13
18.10.2019, 15.59 Uhr
Hintergrund
Kann jemand über den eigentlichen Sachverhalt und die Hintergründe aufklären?
Umdenker39
02.11.2019, 10.29 Uhr
Kündigung Dr. Hördler
Leider war die Gerichtsverhandlung nun nach der Wahl, das Urteil wird nächste Woche gefällt.

Die vorsitzende Richterin ließ in der Verhandlung keinen Zweifel daran, dass die Kündigung nicht haltbar ist.

So demontiert man also einen in der Sache und Region engagierten Menschen: Zwei Abmahnungen und zwei Kündigungen, die vom Gericht kassiert werden.

Welche Konsequenzen wird das für den Stiftungsdirektor haben? Ein persönlicher Feldzug gegen einen renommierten Wissenschaftler mit teurem Ausgang für die Stiftung (Abfindung).
Andreas Dittmar
02.11.2019, 17.39 Uhr
So etwas geht gar nicht !!!!!
Die Kündigung wird vom Gericht einkassiert und Details kommen ans Tageslicht. Wenn ich den Beitrag in der TA lese, kann ich es kaum fassen.

Die Verhandlung war nach der Wahl und das ist aus meiner Sicht gut so. Damit noch Wahlkampf bzw. Parteipolitik zu machen, wäre pervers. Überhaupt diese Schlammschlacht über der Geschichte des Ortes und der 20000 ermordeten Häftlinge. Haben die Akteure kein Schamgefühl ? Nein das haben diese Leute nicht. Hier war wohl auch noch die Höhe der Abfindung im Gespräch.

Der Stiftungsrat sollte geschlossen zurücktreten, weil er seiner Aufgabe nicht gewachsen ist.

Um möglichen Missverständnissen gleich vorzubeugen : Das ist meine private Meinung.
DDR-Facharbeiter
02.11.2019, 19.27 Uhr
Kündigung Dr. Hördler möglicherweise nicht haltbar ?
Wenn das Gericht nächste Woche die fristlose Kündigung Dr. Hördlers "als nicht haltbar" beurteilt,
dann muss sich der Stiftungsdirektor, vielleicht auch seine vorgesetzte Stiftungsaufsicht im Thüringer Finanz-Ministerium, auf Einiges gefasst machen.
Da wird also lange Zeit versucht, ein in der Sache und Region engagierter Mensch wie Dr. Hördler mit zwei Abmahnungen und zwei Kündigungen zu demontieren.
Seine bürgerliche Existenz wäre mit dem Brandmal "Fristlose Kündigung" vernichtet worden.
1. Schätze, dass der Stiftungsdirektor Herr Prof. Knigge - oder wer auch immer- dem geschädigten Herrn Dr. Hördler
eine saftige Entschädigung aus der Privat-Schatulle zahlen muss.
2. Möglicherweise wird sich der Staatsanwalt mit der Frage beschäftigen,
ob ein Antrags- oder Offizial-Delikt wegen Verleumdung vorliegt.
Da könnte sogar eine Gefängnisstrafe drohen.
Ich hoffe, dass Herr Dr. Hördler keinen Schaden an Leib und Leben genommen hat.
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