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Mi, 06:57 Uhr
18.11.2020
Greenpeace-Recherche zu Gülletransporten

Gefährliche Erreger werden verteilt

Antibiotikaresistente Keime und Antibiotika gelangen mit belasteter Gülle aus Regionen mit intensiver Tierhaltung in weit entfernte Gebiete. Das ist das Ergebnis einer heute veröffentlichten Greenpeace-Recherche, die Gülleproben aus Schweineställen in Niedersachsen analysiert und Transportfahrten erfasst hat...


Alle elf untersuchten Proben enthielten Antibiotikarückstände, sieben wiesen (multi-)resistente Keime auf. Die 86 nachverfolgten Gülletransporte liefen im Durchschnitt über eine Distanz von etwa 220 Kilometern, häufig bis in andere Bundesländer.

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„Die Transporte aus den Schweinemastanlagen verbreiten Resistenzen gegen überlebenswichtige Antibiotika. Damit wächst die Gefahr, dass Infektionskrankheiten immer schwerer zu behandeln sind“, sagt Greenpeace-Landwirtschaftsexperte Dirk Zimmermann. „Diese unverantwortliche Streuung der Risiken der industriellen Tierhaltung kann nicht die Lösung für die Überproduktion von Billigfleisch und Gülle sein. Nur wenn weniger Tiere besser gehalten werden, lässt sich die Gülleflut stoppen und der Einsatz von Antibiotika in den Mastanlagen weiter wirksam reduzieren.“

Die Gülleproben sind Greenpeace im Mai und Juni 2020 zugespielt worden. Alle Proben wurden in Orten mit intensiver Schweinehaltung in Niedersachsen, wie etwa Cloppenburg, genommen. Greenpeace prüfte die Angaben zu Ort und Zeit der Probenahmen und beauftragte ein Labor mit der Untersuchung. Zwischen Februar und Juni sammelten RechercheurInnen von Greenpeace die Daten zu den Gülletransporten.

Afrikanische Schweinepest als zusätzliche Bedrohung
Die enormen Mengen Gülle aus der intensiven Tierhaltung werden zunehmend zu einem Problemstoff. Überdüngung belastet das Grundwasser, Flüsse und Seen mit gefährlichem Nitrat. Vielerorts liegen die Messwerte über den EU-Vorgaben. In diesem Jahr wurde die Düngeverordnung erneut verschärft. Damit steigt in Gebieten mit intensiver Tierhaltung der Druck, Gülle auf andere, bislang weniger belastete Regionen zu verteilen. Angesichts der sich in Brandenburg und Sachsen unter Wildschweinen ausbreitenden Afrikanischen Schweinepest erscheint die überregionale Verteilung der Gülle noch fragwürdiger: „Gelangt der Erreger in Schweineställe, droht mit den Gülletransporten eine schnelle Verbreitung. Sie müssten dann umgehend gestoppt werden“, sagt Zimmermann. Damit ständen Regionen mit intensiver Tierhaltung vor ungelösten Entsorgungsproblemen.

Greenpeace fordert, in den Betrieben nur so viele Tiere zu halten, wie mit Futtermitteln von der eigenen Fläche ernährt werden können, sowie ein Verbot von Reserve-Antibiotika in der Tierhaltung. Statt Güllelager und Aufbereitungsanlagen zu fördern, sollten öffentliche Gelder in den Ab- und Umbau der Tierhaltung fließen.
Autor: psg

Kommentare
DonaldT
18.11.2020, 07.07 Uhr
Gefährliche Erreger werden verteilt
Und was unternimmt die Ministerin Klöckner?
Was unternehmen die sog. Grünen?
Wie schützt Ministerin Siegesmund die bevölkerung vor Schadstoffen in Luft, Wasser und Lebensmitteln?
Die Kontrollen werden eingeschränkt, Personal reduziert und die "Eigenverantwortung" der Verursacher soll besser werden!

Lach, wenn heulen sinnlos ist!
Paulinchen
18.11.2020, 10.29 Uhr
Vielleicht hilft ja...
...schon, dass nur so viel Schweinefleisch produziert wird, wie in Deutschland tatsächlich benötigt wird. Mit anderen Worten, es muss unbedingt ein Exportverbot her. Dabei ist nicht auszuschließen, dass am Ende nur noch die heimischen Fleischproduzenten übrig bleiben. Womit ein weiteres Ziel erreicht werden kann. Raus mit den niederländischen Massentierhaltern, daheim bekommen sie für ihre Haltungen keine Genehmigung, aber hier verseuchen sie das Grundwasser, die Luft und die Böden.
Alex Gösel
18.11.2020, 11.50 Uhr
Gülle
Also das nenne ich mal ein richtiges Scheißthema...

Aber im Ernst: dass es so ist wusste doch jeder, oder?
geloescht.20240214
18.11.2020, 19.05 Uhr
..@paulinchen
Volle Zustimmung.
tannhäuser
18.11.2020, 19.48 Uhr
Ehrlich gesagt...
...hängt mir auch Schweinefleisch zum Hals raus, weil es einfach nicht mehr so schmeckt, wie ich es von früher kenne.

Und ja, das wird an der Massentierhaltung liegen und da stimme ich auch Paulinchen zu, was die Holländer betrifft.

Zu Klöckner...Ein Paradebeispiel unserer Ministerriege.

Eine Weinprinzessin kann Landwirtschaft, Scholz ließ als Bürgermeister seine Stadt Hamburg in Schutt und Asche legen, Giffey gibt ihren ergaunerten Doktortitel zurück und fühlt sich damit rehabiliert wie ein ertappter Ladendieb, der die geklaute Schnapsflasche wieder ins Regal stellt...

Und solche Moralrohrkrepierer wagen sich, an das Verantwortungsbewusstsein des Volkes zu appellieren?
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