Fr, 13:30 Uhr
22.01.2021
Erdbeben regisitriert
Erschütterungen zwischen Südharz und Kyffhäuser
In den frühen Morgenstunden des vergangenen Dienstags bebte zwischen Südharz und Kyffhäuser die Erde. Das Beben der Magnitude 2,1 war zum Teil deutlich zu spüren. Die Ursachen sind wohl im Bergbau zu suchen…
Mitten in der Nacht von Montag auf Dienstag wurde bei Sondershausen so mancher aus dem Schlaf gerissen. Wackelnde Betten, vibrierende Häuser, laute Geräusche die je nach Bericht einem Knall, einer Verpuffung oder einem vorbeifahrenden Lkw glichen - im Netz sind einige Erlebnisbeschreibungen zu finden.
Verschiedene Messstationen registrierten gegen 03:42 Uhr ein Erbeben, dessen Stärke mit einer Magnitude von 2,5 bis 2,1 angegeben wurde. Anders als in tektonisch aktiven Regionen, wie der Leipzig-Regensburg-Störungszone, hatten die Erschütterungen keinen natürlichen Ursprung, erläutert Professor Ulrich Wegler vom geowissenschaftlichen Institut der Universität Jena. Die induzierte Seismizität ist die Folge menschlichen Handelns. Die natürlichen Beben, die wir hauptsächlich messen, liegen in der Regel in einer Tiefe von 10 bis 20 Kilometern und sind für Anwohner eigentlich nicht spürbar. Induzierte Beben, wie sie im Zuge des Bergbaus entstehen können, liegen meist flacher und sind ab einer Magnitude von 1,5 auch deutlich wahrnehmbar, so Professor Wegler.
Nach Angaben des Bergbauunternehmens GSES lag das Epizentrum am Dienstag im Bereich des Paßberges, rund einen Kilometer nördlich von Sondershausen, mitten im Wald und ereignete sich in einer Tiefe von rund 900 Metern, also im Zechstein etwa 400 Meter unter dem Abbaufeld. Ursache seien Spannungsumlagerungen im Gestein. Zu derlei Umlagerungen kann es kommen, wenn Stollen und Hohlräume gegraben werden, oder das Gefüge im Erdinneren anderweitig verändert wird, etwa bei der Flutung von alten Bergwerken oder dem sogenannten Fracking, wie es vor allem in den USA betrieben wird.
Die Geräuschentwicklung ist ein gänzlich natürliches Phänomen, erläutert Professor Wegler. Von ihrem Epizentrum aus breiten sich Beben in Form elastischer Wellen in der Erde aus, ähnlich dem Schall. Erreichen die Wellen die Oberfläche, können sie in Schallwellen übergehen, was dann als Knall oder grollen zu hören ist.
Für die Bergbau-Region um Sondershausen sind Beben nicht ungewöhnlich, eine ähnlich starke Erschütterung mit einer Magnitude von 2,2 wurde zuletzt im Juni 2019 registriert.
Angelo Glashagel
Autor: redMitten in der Nacht von Montag auf Dienstag wurde bei Sondershausen so mancher aus dem Schlaf gerissen. Wackelnde Betten, vibrierende Häuser, laute Geräusche die je nach Bericht einem Knall, einer Verpuffung oder einem vorbeifahrenden Lkw glichen - im Netz sind einige Erlebnisbeschreibungen zu finden.
Verschiedene Messstationen registrierten gegen 03:42 Uhr ein Erbeben, dessen Stärke mit einer Magnitude von 2,5 bis 2,1 angegeben wurde. Anders als in tektonisch aktiven Regionen, wie der Leipzig-Regensburg-Störungszone, hatten die Erschütterungen keinen natürlichen Ursprung, erläutert Professor Ulrich Wegler vom geowissenschaftlichen Institut der Universität Jena. Die induzierte Seismizität ist die Folge menschlichen Handelns. Die natürlichen Beben, die wir hauptsächlich messen, liegen in der Regel in einer Tiefe von 10 bis 20 Kilometern und sind für Anwohner eigentlich nicht spürbar. Induzierte Beben, wie sie im Zuge des Bergbaus entstehen können, liegen meist flacher und sind ab einer Magnitude von 1,5 auch deutlich wahrnehmbar, so Professor Wegler.
Nach Angaben des Bergbauunternehmens GSES lag das Epizentrum am Dienstag im Bereich des Paßberges, rund einen Kilometer nördlich von Sondershausen, mitten im Wald und ereignete sich in einer Tiefe von rund 900 Metern, also im Zechstein etwa 400 Meter unter dem Abbaufeld. Ursache seien Spannungsumlagerungen im Gestein. Zu derlei Umlagerungen kann es kommen, wenn Stollen und Hohlräume gegraben werden, oder das Gefüge im Erdinneren anderweitig verändert wird, etwa bei der Flutung von alten Bergwerken oder dem sogenannten Fracking, wie es vor allem in den USA betrieben wird.
Die Geräuschentwicklung ist ein gänzlich natürliches Phänomen, erläutert Professor Wegler. Von ihrem Epizentrum aus breiten sich Beben in Form elastischer Wellen in der Erde aus, ähnlich dem Schall. Erreichen die Wellen die Oberfläche, können sie in Schallwellen übergehen, was dann als Knall oder grollen zu hören ist.
Für die Bergbau-Region um Sondershausen sind Beben nicht ungewöhnlich, eine ähnlich starke Erschütterung mit einer Magnitude von 2,2 wurde zuletzt im Juni 2019 registriert.
Angelo Glashagel
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