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Do, 12:02 Uhr
19.01.2023
Wohnungsmangel

CDU fordert Vorfahrt für Bauherren

Der Landesverband Thüringen des Wirtschaftsrates der CDU fordert mit Blick auf die Wohnungssituation im Freistaat schnellstmögliche Reformen des Baurechts. Die Bauherren müssten "Vorfahrt" erhalten...

„Die einzig praktikable Lösung für den anhaltenden Mangel an Wohnraum ist schnellstmöglich mehr zu bauen. Dafür muss die Politik die notwendigen Rahmenbedingungen schaffen“, sagt der Landesvorsitzende des Wirtschaftsrates, Mihajlo Kolakovic.

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„Eine schnelle, preisgünstige Antwort, um qualitätswahrend zu bauen und zu sanieren, liegt zum Beispiel in der seriellen Fertigung“, betont Mihajlo Kolakovic und fordert die Landesregierung auf, sich im Länderverbund gemeinsam für eine bundesweite Nutzung von Typengenehmigungen für serielles Bauen einzusetzen. In diesem Zusammenhang gelte es zudem, sich endlich an die Beseitigung der 16 zum Teil divergierenden Landesbauordnungen zu machen und sich auf eine bundeseinheitliche Musterbauordnung zu verständigen. „Die Boosterwirkung eines solchen Bürokratieabbaus ist nicht zu unterschätzen“, unterstreicht Mihajlo Kolakovic.

Ein großer Hebel liegt zudem in der durchgehenden Digitalisierung der Genehmigungsverfahren und damit der Bauämter. Auch die Verfahren selbst müssen gestrafft werden. „Wo erforderlich, muss den Kommunen, auch finanziell unter die Arme gegriffen werden“, erklärt der Vorsitzende des Wirtschaftsrates Thüringen und betont: „Die Digitalisierung der Verwaltung ist kein Kostenfaktor, sie ist eine Investition in unseren Standort Thüringen.“ Zudem sei die Digitalisierung in der Bauwirtschaft durch BIM (Building-Information-Modeling) und Lean Construction längst angekommen. Dies ermögliche bereits ein kollaboratives Zusammenarbeiten der verschiedenen Fachdisziplinen zur Vermeidung von Schnittstellen. Diese Art der digitalen Zusammenarbeit sollten künftig verstärkt auch die entsprechenden Fachämter anstreben.

Auch muss mehr Pragmatismus gezeigt werden. Da gerade in den Ballungsräumen die Ausweisung von Bauland endlich ist, müsse verstärkt auf Umwidmung von Nicht-Wohngebäuden gesetzt werden. Potenziale lägen aber auch in der Nachverdichtung durch Aufstockung von Supermärkten, Wohngebäuden oder dem Ausbau von Dachgeschossen, schlägt Mihajlo Kolakovic weiter vor. Auch sollten Oberzentren Wohnungsbau im ländlichen Umland unterstützen anstatt blockieren, verwies er auf die diesbezüglich erfolgte Einigung zwischen Jena und Bürgel als Beispiel mit Vorbildwirkung.

Mittel- bis langfristig würde sich die Situation auf den Mietwohnungsmärkten zudem entspannen, wenn mehr Mieter den Sprung in die eigene Immobilie schaffen könnten. Hier sollte sich die Landesregierung einsichtig zeigen und zum Beispiel die mit 6,5 Prozent im Ländervergleich höchste Grunderwerbsteuer für die erste selbst bewohnte Immobilie mit angemessen hohen Freibeträgen ausstatten. Mihajlo Kolakovic: „Wer für den Eigenbedarf baut und so eigenverantwortlich bei Wohnungsmangel und Altersarmut Abhilfe schafft, darf vom Staat nicht durch hohe Steuern bestraft werden.“ Es wäre dann vor allem der Mitte der Gesellschaft geholfen, die mit ihrer Arbeit das Land am Laufen hält. Deren Entscheidung für Thüringen als Lebensmittelpunkt würde damit zusätzlich unterstützt.
Autor: red

Kommentare
N. Baxter
19.01.2023, 13.57 Uhr
84Mio.
und Tendenz weiter wachsend, wenn man mal annimmt, dass die gewünschten Fachkräfte inkl. Familie einreisen werden. Das bedeutet im Brutto mal eben, jedes Jahr eine Großstadt wie Hamburg zusätzlich.

Wo soll da die Infrastruktur herkommen, inkl. des notwendigen Wohnraums? Ich bleibe da, jene ohne Perspektive müssen gehen, um Ressourcen und Infrastruktur zu entlasten!!!
Trüffelschokolade
19.01.2023, 16.18 Uhr
Verantwortung
Wo soll die personelle Infrastruktur herkommen bei einer immer älter werdenden Gesellschaft, wenn gleichzeitig alle Personen abgeschreckt bzw. aus dem Land gejagt werden sollen...?

Thüringen ist jetzt schon zu an den meisten Orten eher ein Altersheim als alles andere.

Bei der Union hingegen frage ich mich, wer eigentlich die letzten Jahre auf Bundesebene für Bau zuständig war? Achso, war ja nur die Union.

Oder für Digitalisierung? Achso, das zuständige Ministerium war ja nur über Jahrzehnte in Unionshand?

Und wer pocht eigentlich immer am allermeistesten auf Föderalismus und wehrt sich mit Händen und Füßen und viel Gepolter wenn die Diskussion aufkommt, ob gewisse Vereinheitlichtungen oder Verantwortungsabgaben auf den Bund sinnvoll sein könnten? Achso, ist ja auch nur die Union...

Naja, wie hätte man da auch nur ahnen können, worüber man heute so schimpft!
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