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22.03.2023
Niedersachswerfen in den 1950er Jahren

Aufbaujahre II

Im Sommer steht in Niedersachswerfen das 26. Arreefest an. Dabei will man auch in die Geschichte blicken. Auf dem Programm steht ein Bildvortrag zum Aufbau der 1950er Jahre. Tim Schäfer wirft schon jetzt einen ersten Blick auf das Thema. Hier ist Teil II...

Im Oktober 1955 wurde in Niedersachswerfen mit dem Landwarenhaus eine über viele Jahre beliebte Einkaufseinrichtung geschaffen, die im ehem. Gebäude Gasthaus Picht bzw. Berufsschule/Haus der Jugend neu eingerichtet, wobei die Konsumorganisation (Genossenschaft) Träger der Einrichtung wurde. Der chronologische Abriss geht exemplarisch für 1955 weiterführend auf ökomische Planungen und Konferenzen im Gipswerk Niedersachswerfen ein. Das Wilhelm-Pieck-Aufgebot für die vorfristige Erfüllung des Volkswirtschaftsplanes 1955 wurde aus Anlass des 80. Geburtstages von DDR Präsident Wilhelm Pieck (3.1.1956) Ende 55 initiiert, auch das Gipswerk Niedersachswerfen der Leuna-Werke „Walter Ulbricht“ beteiligte sich rege.

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1956 startet der Abriss mit einer detaillierten Abrechnung zu den Plänen in der Gemeinde, in Einnahmen und Ausgaben, deren Unterlegung. Das Gipswerk initiierte eine neue Arbeiterwohngenossenschaft, die sich später in Niedersachswerfen gut engagieren wird. In der Schule blicken wir auf das Lehrerkollektiv, das die neue zehnklassige Schule absichern sollte und auch für vorherige Abgänger Kurse anbot, diese 10. Klasse als Abschluss im Nachgang zu erreichen.

In diesem Teil des Abrisses Niedersachswerfen im Aufbau der 1950-er Jahre -DDR werden die Gespanne der bekannten Sachswerfer Bauern gezeigt, deren ganzer Stolz und Basis der landwirtschaftlichen Transporte. 1957 steht der Abriss im Zeichen der Berichte, Wahlen, der Eröffnung des Volksbades, Niedersachswerfen.

1958 ist für Niedersachswerfen das besondere Jahr der großen Feier zum 750-jährigen Jubiläum. Kleinere Höhepunkte sind sicherlich ebenso erwähnenswert, wie die Erfolge im Jungendfußball der BSG Chemie, die im Bereich Schüler Kreismeister und sogar mehrfacher Pokalsieger waren. In dieser Schülermannschaft war Udo Preuße dabei, der später auch für Erfurt und Jena kickte.

Am 29.Mai wurden auch hier die Lebensmittelkarten abgeschafft. Die KTN Kältetechnik erreichte wirtschaftliche Meilensteine und es wurde ein neuer Kühlschranktyp in Niedersachswerfen produziert. In der Landwirtschaft wurden teils Ergebnisse festgestellt, die hinter den Erwartungen zurückgeblieben waren. Die Bodennutzungsanalysen und die Frage zum Anbau bestimmter Maistypen und neuer Erntetechnik wirkten sich dagegen als Erfolg aus.

Im Abriss selbst sind nur wenige Aufnahmen vom Jubiläum 750 Jahre Niedersachswerfen aufgenommen worden, es gibt ja dazu den Film, den das Ratsmitglied Karl Stolze als wertvolles Dokument „bildgewaltig“ überliefert hat. Natürlich steht 1959 auch das Programm mit Selbstverpflichtungen, dem Plan und Veranstaltungen zum 10. Geburtstag der DDR im Mittelpunkt (07. Oktober).

Strategisch befasste man sich aber auch mit Planungen für die Folgejahre, die extra in den Abriss aufgenommen worden sind. Im Gipswerk konnte man auf die Großbohrloch-Sprengtechnologie umgestellt werden (Trassen), die gefährlichere Arbeit mit den Presslufthämmern an der Wand, die zu etlichen Unfällen geführt hatte, konnte folglich reduziert werden. In Niedersachswerfen wurden einige Wohnungsbauten fertiggestellt. Mit dem Fuhrunternehmen Baumgarten (Busse) kam ein neues Unternehmen hinzu. 1959 wurde der beliebte Pastor Wolfgang Bornschein in Niedersachswerfen, der auch in Woffleben oder Ilfeld aktiv wurde, ins Amt eingeführt.

Der chronologische Abriss Niedersachswerfen im Aufbau der 1950-er Jahre (DDR) basiert auf vielen Quellen, insbesondere den Erinnerungen der Senioren, die Gruppe wird von Frau Klante koordiniert, dem Kreisarchiv Nordhausen. Das ca. 240 Seiten starke Werk wird -zur nichtkommerziellen Nutzung frei-veröffentlicht. Im Vortrag am 03. Juni zum 26. Arreefest wird den vielen Unterstützern persönlich gedankt.
Autor: red

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