Do, 07:00 Uhr
01.05.2025
Angemerkt
Wie weiter mit Wacker?
Die erste Mannschaft von Wacker Nordhausen kann - rein rechnerisch - aus der Thüringer-Liga weder absteigen noch aufsteigen. Aber: Wacker kann von der Fußball-Bildfläche verschwinden - nach 120 Jahren. Aber (2): es könnte einen Ausweg geben...
Die Stühle für das Präsidium bleiben leer? (Foto: Wacker Nordhausen)
Ich bin mittlerweile ein etwas älterer Mann geworden, der just an diesen Tag die 33. Wiederkehr seines ersten Arbeitstages in Nordhausen im Kalender zu stehen hat. Das ist kein Verdient, das ist der Lauf der Zeit und der Dinge.
25 Jahre davon widmete ich nicht nur meiner "Karriere" und meiner Familie, sondern auch einem Verein, der mir - neben beruflichen Aspekten bei einem Radiosender - vor allem privat und menschlich ans Herz wuchs: es war der Fußballsportverein Wacker90 Nordhausen.
Ab 1995 kannte ich alle Spieler, alle Präsidialen - beginnend von Manfred Blanke bis hin zu Nico Kleofas. Sie alle haben ihre Verdienste, machten Fehler und ich weiß, dass ich mir nicht nur Freunde mache, wenn ich Nico da nicht ausschließe. Aber zur Korrektheit sei geschrieben, dass sich in den Jahren ab 2012 viele derer im VIP-Zelt wohlfühlten, die dann - nach dem Absturz - sowieso alles besser wussten.
All das ist Geschichte, die es gilt aufzuschreiben. Nur eine Facette all dessen, was den mitunter sagenhaften Aufstieg von Wacker Nordhausen bis an die Spitze der Regionalliga begleitete, war eine Personalie, die ich damals kritisch anmerkte und mit ich - 24 Jahre später - doch Recht behalten sollte: die Personalie Torsten Klaus. Hier nachzulesen.
Ich habe mich im Spieljahr 2019/20 aus der Sprecherkabine des AKS, die ein Vierteljahrhundert meine temporäre Heimat war, aus verschiedenen Gründen zurückgezogen. Sie waren privater Natur (gute Freunde kennen den Grund), sie waren nach der Neuwahl des Präsidiums allerdings wieder mit einem Namen verbunden: Torsten Klaus.
Mitgliedern des dann neuen Präsidiums habe ich mehrfach meinen Standpunkt erklärt und ich sollte - darauf bin ich nicht stolz - Recht behalten. Dessen Egomanie, die er mitunter als Spieler anderen zu verstehen gab, die führte er als nun Präsident munter weiter.
Niemand, ich zuletzt, will ihm aberkennen, dass er den Verein weiter geführt hat, obwohl es eine Alternative gegeben hätte. Doch gerade Klaus war es, der nie den Kontakt zu denen suchte, die einen Verein mit diesen Ambitionen am Leben erhalten könnten: der Wirtschaft, den möglichen Sponsoren. Viele Unternehmer erkannten zeitnah, dass sich das Präsidium nicht um sie scherte. Spender - selbst aus meinem familiären Kreis - erhielten nie eine Spendenquittung. Andere "Gönner" des Vereins wurden verprellt. Es wurde einsam um das Präsidium von Wacker.
Nicht einmal die Ultras hielten zum Vorstand. Sie wollten Gespräche mit dem Präsidium. Wie während der Mitgliederversammlung zu vernehmen war, wurden die Gesprächsersuche vom Vorstand abgelehnt.
All das ist Geschichte und es bleibt die Frage im Raum: Wie weiter mit dem Verein, der eine solche Geschichte aufzuweisen hat? Wie weiter mit den Jugendlichen und Kindern, die in zehn Nachwuchsmannschaften bis zu dreimal in der Woche betreut und trainiert werden?
Darauf habe ich aus meiner bescheidenen Ecke nur eine Antwort: Es muss mit dem Fußball in Nordhausen endlich weitergehen und zwar mit einem Zusammenschluss der beiden stärksten Vereine - Wacker und Salza. Vor allem müssen die Personen, die das Sagen haben, miteinander sprechen. Schnell und konkret.
Um diesen Prozess anzuschieben gibt es aus meiner Sicht einen einzigen Katalysator: das ist die Wirtschaft, das sind die Sponsoren. Die sollten Druck auf beide Vereine ausüben, um schließlich an einen - von mir aus auch runden - Tisch zu kommen. Diesen Vorschlag machte ich schon einmal, als Wacker und Salza in der Landesklasse gemeinsam spielten. Doch damals kamen Jörg Goslar und Nico Kleofas und fast alle jubelten.
Die beiden kommen aktuell vermutlich nicht mehr und in immer noch froher Hoffnung schließe ich diese Anmerkungen mit einem Zitat von Hermann Kant aus den Schicksalsjahr der Deutschen 1989: "Wir müssen uns an den eigenen Haaren aus dem Sumpf ziehen". Vielleicht schafft es Nordhausen bei Wacker und Salza noch einmal. Sicher, das ist egoistisch gedacht, aber muss ein Oberzentrum denn wirklich nur in der 7. Liga spielen?
Peter-Stefan Greiner
Autor: psg
Ich bin mittlerweile ein etwas älterer Mann geworden, der just an diesen Tag die 33. Wiederkehr seines ersten Arbeitstages in Nordhausen im Kalender zu stehen hat. Das ist kein Verdient, das ist der Lauf der Zeit und der Dinge.
25 Jahre davon widmete ich nicht nur meiner "Karriere" und meiner Familie, sondern auch einem Verein, der mir - neben beruflichen Aspekten bei einem Radiosender - vor allem privat und menschlich ans Herz wuchs: es war der Fußballsportverein Wacker90 Nordhausen.
Ab 1995 kannte ich alle Spieler, alle Präsidialen - beginnend von Manfred Blanke bis hin zu Nico Kleofas. Sie alle haben ihre Verdienste, machten Fehler und ich weiß, dass ich mir nicht nur Freunde mache, wenn ich Nico da nicht ausschließe. Aber zur Korrektheit sei geschrieben, dass sich in den Jahren ab 2012 viele derer im VIP-Zelt wohlfühlten, die dann - nach dem Absturz - sowieso alles besser wussten.
All das ist Geschichte, die es gilt aufzuschreiben. Nur eine Facette all dessen, was den mitunter sagenhaften Aufstieg von Wacker Nordhausen bis an die Spitze der Regionalliga begleitete, war eine Personalie, die ich damals kritisch anmerkte und mit ich - 24 Jahre später - doch Recht behalten sollte: die Personalie Torsten Klaus. Hier nachzulesen.
Ich habe mich im Spieljahr 2019/20 aus der Sprecherkabine des AKS, die ein Vierteljahrhundert meine temporäre Heimat war, aus verschiedenen Gründen zurückgezogen. Sie waren privater Natur (gute Freunde kennen den Grund), sie waren nach der Neuwahl des Präsidiums allerdings wieder mit einem Namen verbunden: Torsten Klaus.
Mitgliedern des dann neuen Präsidiums habe ich mehrfach meinen Standpunkt erklärt und ich sollte - darauf bin ich nicht stolz - Recht behalten. Dessen Egomanie, die er mitunter als Spieler anderen zu verstehen gab, die führte er als nun Präsident munter weiter.
Niemand, ich zuletzt, will ihm aberkennen, dass er den Verein weiter geführt hat, obwohl es eine Alternative gegeben hätte. Doch gerade Klaus war es, der nie den Kontakt zu denen suchte, die einen Verein mit diesen Ambitionen am Leben erhalten könnten: der Wirtschaft, den möglichen Sponsoren. Viele Unternehmer erkannten zeitnah, dass sich das Präsidium nicht um sie scherte. Spender - selbst aus meinem familiären Kreis - erhielten nie eine Spendenquittung. Andere "Gönner" des Vereins wurden verprellt. Es wurde einsam um das Präsidium von Wacker.
Nicht einmal die Ultras hielten zum Vorstand. Sie wollten Gespräche mit dem Präsidium. Wie während der Mitgliederversammlung zu vernehmen war, wurden die Gesprächsersuche vom Vorstand abgelehnt.
All das ist Geschichte und es bleibt die Frage im Raum: Wie weiter mit dem Verein, der eine solche Geschichte aufzuweisen hat? Wie weiter mit den Jugendlichen und Kindern, die in zehn Nachwuchsmannschaften bis zu dreimal in der Woche betreut und trainiert werden?
Darauf habe ich aus meiner bescheidenen Ecke nur eine Antwort: Es muss mit dem Fußball in Nordhausen endlich weitergehen und zwar mit einem Zusammenschluss der beiden stärksten Vereine - Wacker und Salza. Vor allem müssen die Personen, die das Sagen haben, miteinander sprechen. Schnell und konkret.
Um diesen Prozess anzuschieben gibt es aus meiner Sicht einen einzigen Katalysator: das ist die Wirtschaft, das sind die Sponsoren. Die sollten Druck auf beide Vereine ausüben, um schließlich an einen - von mir aus auch runden - Tisch zu kommen. Diesen Vorschlag machte ich schon einmal, als Wacker und Salza in der Landesklasse gemeinsam spielten. Doch damals kamen Jörg Goslar und Nico Kleofas und fast alle jubelten.
Die beiden kommen aktuell vermutlich nicht mehr und in immer noch froher Hoffnung schließe ich diese Anmerkungen mit einem Zitat von Hermann Kant aus den Schicksalsjahr der Deutschen 1989: "Wir müssen uns an den eigenen Haaren aus dem Sumpf ziehen". Vielleicht schafft es Nordhausen bei Wacker und Salza noch einmal. Sicher, das ist egoistisch gedacht, aber muss ein Oberzentrum denn wirklich nur in der 7. Liga spielen?
Peter-Stefan Greiner