Fr, 15:08 Uhr
09.05.2025
Nordthüringer Unternehmerverband (NUV) in Bad Frankenhausen
Unternehmer in der Kaserne
Der Vorstand des Nordthüringer Unternehmerverbandes (NUV) hatte gestern seine Mitglieder in die Kyffhäuser Kaserne der Bundeswehr in Bad Frankenhausen eingeladen. Auch neue Mitglieder waren dabei...
NUV-Vorstandsvorsitzender Niels Neu freute sich über eine rege Beteiligung, stellte fünf neue Mitglieder vor und bat die Landrätin des Kyffhäuserkreises, Antje Hochwind-Schneider, um ein Grußwort. Die Kommunalpolitikerin betonte in ihrem Statement die vielfältige Zusammenarbeit zwischen den Menschen im Landkreis und der Bundeswehr, die im Kyffhäuserkreis mit ihren Standorten in Bad Frankenhausen und Sondershausen ein verlässlicher Partner des Landkreises sowie den beiden Garnisonsstädten.
Kommandeur Oberstleutnant Gero Sojka, der sich selbst vom Wesen her als Pragmatiker bezeichnete und vor seiner Karriere in der Bundeswehr Maschinenbau studiert hat, stellte sich den Gästen aus der Nordthüringer Wirtschaft vor. Anschließend gab der gebürtige Ostthüringer einen Überblick über den Standort Bad Frankenhausen. Wichtig zu erwähnen war aus seiner Sicht, dass die Bundeswehr in der Kyffhäuser Kaserne rund 240 Angehörige ausbildet und dabei sehr eng mit der Industrie- und Handelskammer zusammenarbeitet. Er betonte zudem, dass der Standort als eines der wichtigsten Investitionsvorhaben künftig eine Verbesserung der internen Infrastruktur erhalten werde. In Richtung der beiden anwesenden Bundestagsabgeordneten David Gregosz (CDU) und Christopher Drößler (AfD) wünscht sich der Kommandeur schnellere Planungen und schnelle Bauausführungen.
Weitere Herausforderungen an die Bundeswehr seien mit der Zeitenwenden-Rede und ihren politischen Folgen dazugekommen. Wir kommen aus einer Phase mit viel Zeit und wenig Geld und haben jetzt viel Geld, aber wenig Zeit, so Sojka. Weitere Themen seines Vortrags waren die Aktivitäten Russlands im Jetzt und in der Zukunft. Zum Beispiel produziere Russland jährlich etwas1.500 Panzer, die nicht an die Front, sondern in vorhandene Depots geschafft werden. Damit diese dort bleiben und nicht in Europa eingesetzt werden, brauche es eine reale Abschreckung, die von den Nato-Staaten etabliert werden müsse. Dazu gehören nicht nur Soldaten und Waffen, sondern zum Beispiel auch eine intakt zu bringende Infrastruktur, die im Ernstfall militärisch genutzt werden muss. Zum Ende seines Vortrages ging der Kommandeur auf das DENKjahr 2025 im Hinblick auf die letzte Schlacht des Bauernkrieges bei Bad Frankenhausen ein. Die Bauern hätten diese aus militärischer Sicht nicht verloren, weil sie nicht genügend ausgebildet waren, sondern weil die einzelnen Verbände kein gemeinsames Ziel hatten. Das dürfe sich nicht wiederholen, so Sojka und verwies auf die Notwendigkeit einer starken europäischen Gemeinschaft.
Auf diese starke Gemeinschaft müsse es eine starke Antwort aus der Gesellschaft geben, für die politisch zuvorderst die Bundesregierung und die Abgeordneten des Bundestages Verantwortung tragen. Den Part der Erläuterung und Einordnung übernahm David Gregosz, der neu gewählte CDU-Bundestagsabgeordnete, der den Mitgliedern einen Impuls zum Thema Epochenbrüche und Zukunftsfähigkeit der Bundeswehr gab. Mit einem Überblick über vergangene und zukünftige Finanzmittel, Personalentwicklung der vergangenen Jahrzehnte und Materialzustand und der sich daraus ergebenden Notwendigkeit zur Materialbeschaffung begründete Gregosz die steigenden Ausgaben für die Bundeswehr, die sich jüngst im Haushalt des Bundes auf rund 50 Milliarden Euro beliefen und nun mit dem aktuellen und dem künftigen Sondervermögen erheblich aufgestockt werden. Zusammenfassend sagte der Nordthüringer Bundestagsabgeordnete, dass die Bundeswehr sich diesen Notwendigkeiten der aktuellen Entwicklung stellen müsse: qualitativ und quantitativ. Danach fand eine angeregte Diskussion mit Fragen an den Kommandeur und die Bundestagsabgeordneten statt, wobei seitens der Unternehmerschaft auch großer Respekt gegenüber der Bundeswehr zum Ausdruck gebracht wurde.
Im Anschluss an die überaus interessanten Vorträge hatten die Unternehmerinnen und Unternehmer die Möglichkeit, mit dem Kommandeur und den beiden Politikern ins Gespräch zu kommen und bei einem Rundgang in der Kaserne vorhandene Militärtechnik zu besichtigen. Die über 100 Teilnehmer bedankten sich ausdrücklich für den Einblick in den Militärbereich und vereinbarten Folgetermine.
Claudia Rheinländer
Autor: redNUV-Vorstandsvorsitzender Niels Neu freute sich über eine rege Beteiligung, stellte fünf neue Mitglieder vor und bat die Landrätin des Kyffhäuserkreises, Antje Hochwind-Schneider, um ein Grußwort. Die Kommunalpolitikerin betonte in ihrem Statement die vielfältige Zusammenarbeit zwischen den Menschen im Landkreis und der Bundeswehr, die im Kyffhäuserkreis mit ihren Standorten in Bad Frankenhausen und Sondershausen ein verlässlicher Partner des Landkreises sowie den beiden Garnisonsstädten.
Kommandeur Oberstleutnant Gero Sojka, der sich selbst vom Wesen her als Pragmatiker bezeichnete und vor seiner Karriere in der Bundeswehr Maschinenbau studiert hat, stellte sich den Gästen aus der Nordthüringer Wirtschaft vor. Anschließend gab der gebürtige Ostthüringer einen Überblick über den Standort Bad Frankenhausen. Wichtig zu erwähnen war aus seiner Sicht, dass die Bundeswehr in der Kyffhäuser Kaserne rund 240 Angehörige ausbildet und dabei sehr eng mit der Industrie- und Handelskammer zusammenarbeitet. Er betonte zudem, dass der Standort als eines der wichtigsten Investitionsvorhaben künftig eine Verbesserung der internen Infrastruktur erhalten werde. In Richtung der beiden anwesenden Bundestagsabgeordneten David Gregosz (CDU) und Christopher Drößler (AfD) wünscht sich der Kommandeur schnellere Planungen und schnelle Bauausführungen.
Weitere Herausforderungen an die Bundeswehr seien mit der Zeitenwenden-Rede und ihren politischen Folgen dazugekommen. Wir kommen aus einer Phase mit viel Zeit und wenig Geld und haben jetzt viel Geld, aber wenig Zeit, so Sojka. Weitere Themen seines Vortrags waren die Aktivitäten Russlands im Jetzt und in der Zukunft. Zum Beispiel produziere Russland jährlich etwas1.500 Panzer, die nicht an die Front, sondern in vorhandene Depots geschafft werden. Damit diese dort bleiben und nicht in Europa eingesetzt werden, brauche es eine reale Abschreckung, die von den Nato-Staaten etabliert werden müsse. Dazu gehören nicht nur Soldaten und Waffen, sondern zum Beispiel auch eine intakt zu bringende Infrastruktur, die im Ernstfall militärisch genutzt werden muss. Zum Ende seines Vortrages ging der Kommandeur auf das DENKjahr 2025 im Hinblick auf die letzte Schlacht des Bauernkrieges bei Bad Frankenhausen ein. Die Bauern hätten diese aus militärischer Sicht nicht verloren, weil sie nicht genügend ausgebildet waren, sondern weil die einzelnen Verbände kein gemeinsames Ziel hatten. Das dürfe sich nicht wiederholen, so Sojka und verwies auf die Notwendigkeit einer starken europäischen Gemeinschaft.
Auf diese starke Gemeinschaft müsse es eine starke Antwort aus der Gesellschaft geben, für die politisch zuvorderst die Bundesregierung und die Abgeordneten des Bundestages Verantwortung tragen. Den Part der Erläuterung und Einordnung übernahm David Gregosz, der neu gewählte CDU-Bundestagsabgeordnete, der den Mitgliedern einen Impuls zum Thema Epochenbrüche und Zukunftsfähigkeit der Bundeswehr gab. Mit einem Überblick über vergangene und zukünftige Finanzmittel, Personalentwicklung der vergangenen Jahrzehnte und Materialzustand und der sich daraus ergebenden Notwendigkeit zur Materialbeschaffung begründete Gregosz die steigenden Ausgaben für die Bundeswehr, die sich jüngst im Haushalt des Bundes auf rund 50 Milliarden Euro beliefen und nun mit dem aktuellen und dem künftigen Sondervermögen erheblich aufgestockt werden. Zusammenfassend sagte der Nordthüringer Bundestagsabgeordnete, dass die Bundeswehr sich diesen Notwendigkeiten der aktuellen Entwicklung stellen müsse: qualitativ und quantitativ. Danach fand eine angeregte Diskussion mit Fragen an den Kommandeur und die Bundestagsabgeordneten statt, wobei seitens der Unternehmerschaft auch großer Respekt gegenüber der Bundeswehr zum Ausdruck gebracht wurde.
Im Anschluss an die überaus interessanten Vorträge hatten die Unternehmerinnen und Unternehmer die Möglichkeit, mit dem Kommandeur und den beiden Politikern ins Gespräch zu kommen und bei einem Rundgang in der Kaserne vorhandene Militärtechnik zu besichtigen. Die über 100 Teilnehmer bedankten sich ausdrücklich für den Einblick in den Militärbereich und vereinbarten Folgetermine.
Claudia Rheinländer