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Fr, 07:12 Uhr
01.04.2011

Kein Aprilscherz

Für ein Unternehmen, das es so im Landkreis Nordhausen nur einmal gibt, ist seit gestern das 13. Jahr vorbei. Und selbst das "verflixte 13." konnte sich durchaus auch sehen lassen, wie nnz bei einem Besuch in Bleicherode erfuhr...

Karola und Nico Kleofas (Foto: nnz) Karola und Nico Kleofas (Foto: nnz)

"Nein, das war damals kein Aprilscherz", erinnern sich Karola und Nico Keofas, als sei am 1. April 1998 die Detektei und den Personenschutz KK gründeten. Nico Kleofas kannte sich zuvor in diesem Metier bereits bestens aus, hatte damals fünf Jahre Erfahrung beim Personenschutz des BGS auf seiner beruflichen Habenseite zu stehen. Der heute 37jährige konnte auch auf Erfahrungen bei der Erkundung von späteren Bundeswehrstandorten in Somalia oder Afghanistan zurückgreifen.

Als "Kinder der Region" mussten die beiden Kleofas' einen Spagat wagen. Einerseits war es ein Risiko, dieses Gewerbe in der Provinz zu betreiben, andererseits wollten sie das Revier nicht verlassen. Nach zwei harten Jahren zeigte sich, dass der Entschluss, Bleicherode als Firmensitz zu wählen, nicht der schlechteste war. Man kannte nicht nur das Land, man kannte auch entscheidende Leute und Nico Kleofas erinnert sich an das Fest der Stadtwerke zum damaligen Straßenbahnjubiläum. Da wurden die schwarzgekleideten Damen und Herren mit dem aufgestickten Doppel-K bekannt.

Zwei Präsidenten (Foto: KK) Zwei Präsidenten (Foto: KK)
Zwei "Fußball-Präsidenten": Uli Hoeneß und Nico Kleofas

Die Erfolgsgeschichte ging weiter: Überregionale Kontakte kamen hinzu, jetzt agieren die 70 Mitarbeiter nicht nur in Deutschland, sondern auch - je nach Auftragslage - international. Einige speziell ausgebildete Fachmänner und -frauen sind im Personenschutz "unterwegs". "Das ist eine ganz sensible Seite unseres Geschäfts. Ohne gegenseitiges Vertrauen läuft da überhaupt nicht. So sind KK-Leute zum Beispiel immer an der Seite des Managers einer international agierenden Firmengruppe, aber auch neben Uli Hoeneß oder Heidi Klum konnte man die Bleicheröder schon mal entdecken.

Dann kam der Auftrag zur Fußball-Weltmeisterschaft 2006. Damals war für KK der Arbeitsort das Stadion in Hannover. Hier machten die Thüringer ihren Job so gut, dass sich daraus ein Folgeauftrag für den Bundesliga-Klub Hannover 96 entwickelte.

Kleofas, Hofer (Foto: KK) Kleofas, Hofer (Foto: KK)
Kleofas mit Tagesschau-Sprecher Jan Hofer

Und was ist eigentlich mit der klassischen Detektivarbeit? "Die fokussiert sich vor allem auf den Wirtschaftsbereich, wenn zum Beispiel der Verdacht auf Spionage vorliegt, wenn es zu Unregelmäßigkeiten in Unternehmen kommt, dann werden wir mit den Ermittlungen beauftragt. Den klassischen Ehebetrug gibt es als Auftrag natürlich auch noch, das aber hält sich in Grenzen", berichtet Nico Kleofas und seine Frau ergänzt augenzwinkernd: "Als Auftraggeber in diesen Fällen fungieren betrogene Ehefrauen und Ehemänner gleichermaßen."

Karola und Nico Kleofas können noch stundenlang Geschichten und Anekdoten erzählen. Von Vorkommnissen bei Buchlesungen, bei Auslandsaufenthalten, Kuriositäten, von der Entführung eines Kindes. Doch eines der obersten Prinzipien dieser Branche ist die Vertraulichkeit gegenüber dem Auftraggeber. Sie ist Teil des Vertrauens, das aufgebaut werden muss und das erhalten bleiben muss, auch wenn der Auftrag oft schon jahrzehntelang zurückliegt.

Waren Anfang des Jahres 1998 noch fast alle Freunde oder Bekannten von Karola und Nico Kleofas der Meinung, sie sollten lieber die Finger von diesem Geschäft lassen, so sind beide jetzt froh, ihren eigenen Kopf durchgesetzt zu haben. "Wir wollen Schritt für Schritt weitermachen, nichts überstürzen, wollen genau abwägen, in welchem Tempo die Entwicklung des Unternehmens gehen soll. Und wir wollen der Region, die uns diese 13 Jahre ermöglicht hat, auch einen Teil unseres Erfolges zurückgeben", meint Nico Kleofas.

Ein Teil davon ist das Sponsoring für die Boxer des NSV oder die Arbeit als Präsident von Wacker Nordhausen. Aber auch die Stadt Bleicherode ist nicht unglücklich, dass es KK in ihrem "Mauern" gibt. Schließlich gilt es auch in diesem Jahr das traditionelle Bergmannsfest vorzubereiten. Mehr soll dazu noch nicht verraten werden, schließlich gehört Verschwiegenheit zum Geschäft mit der Sicherheit.
Peter-Stefan Greiner
Autor: nnz

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