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Do, 15:30 Uhr
31.03.2011

Zwei Jahrzehnte Suchtberatung

Gestern fand, wie in jedem Jahr der Öffentlichkeitstag des Suchthilfezentrums Nordhausen statt. Zu diesem Tag werden alle mit den Mitarbeitern zusammenarbeitenden Behörden und Einrichtungen eingeladen und über den aktuellen Stand der Suchtarbeit im Landkreis Nordhausen informiert.

Zwei Jahrzehnte (Foto: privat) Zwei Jahrzehnte (Foto: privat)

In diesem Jahr gab es einen besonderen Anlass, den Öffentlichkeitstag mit einer Feierstunde zu verbinden. Das Suchthilfezentrum beging den 20. Geburtstag. Grund genug um allen Dank zu sagen, die den Grundstein für eine erfolgreiche und solide Suchtberatungsstellenarbeit gelegt haben. So konnten wir den ehemaligen Gemeindepfarrer von Nordhausen Salza Herrn W. Schulz begrüßen, der sich bereits vor der Wende in der kirchlichen Suchtkrankenhilfe engagierte und darüber berichtete. Ebenso erfreut waren wir, dass das Ehepaar Steding unserer Einladung gefolgt war.

Zwei Jahrzehnte (Foto: privat) Zwei Jahrzehnte (Foto: privat)

Sie arbeiteten von 1991 bis 1999 in der Ambulanten Suchtberatung und bauten diese Einrichtung federführend mit auf. Den Fachvortrag zum Thema „Der Durst nach dem Sinn“ wurde von ehemaligen Chefarzt des Diakoniekrankenhaus, Dr. Klaus Richter gehalten. Er hat über 30 Jahre die stationäre Suchtrehabilitation in Elbingerode aufgebaut und geleitet. Nach seiner Pensionierung engagiert sich Richter als Vorstandsvorsitzender des Blauen Kreuzes in Deutschland und unterstützt mehrere Straßenkinderprojekte in Kenia und Uganda.

Kulturell umrahmt wurde dieser besondere Tag von einem suchtabhängigen jungen Mann, der seine Erfahrungen in der Sucht und mit der Sucht in selbst komponierte Lieder einfließen ließ und diese vortrug. Gleichzeitig stellte ein ebenfalls suchtabhängiger Mann seine Bilder aus und stand für Rückfragen zur Verfügung.

Zwei Jahrzehnte (Foto: privat) Zwei Jahrzehnte (Foto: privat)

Die kulinarische Versorgung übernahm wie immer die Tagesstätte des Suchthilfezentrums. Auch Gespräche mit unseren Gästen, sachkundiger Austausch und so manches Wiedersehen kamen in der Pause nicht zu kurz. Es war ein erlebnisreicher Tag der Begegnung und des Beisammenseins, geprägt von den Erinnerungen. Aus dem Zwei-Mann-Betrieb 1991 des Ehepaares Steding, die damals mit einer Reiseschreibmaschine, zwei Schreibtischen und ohne Telefonanschluss die Arbeit begannen ist heute ein gut strukturiertes und fachlich qualifiziertes Suchthilfezentrum geworden, mit unterschiedlichen Angeboten, wie der Psychosozialen Beratungsstelle, der Tagesstätte für Suchtkranke, dem Ambulant Betreuten Wohnen, diversen Außenstellen und niedrigschwelligen Angeboten.

Das Wichtigste in der Arbeit mit und für suchtkranke Menschen bleibt aber die akzeptierende Annahme und Empathie. Nur auf dieser Grundlage kann sich Fachkompetenz entfalten und wirksam werden. Geht diese Grundlage verloren hilft auch keine noch so teure Qualifikation.

Von daher möchten wir uns bei all denen Bedanken, die unsere Arbeit in den vergangenen 20 Jahren begleitet und unterstützt haben. Allen Voran den Mitgliedern der Selbsthilfegruppen, aber auch den unermüdlichen Mitarbeitern von Behörden und Institutionen aus unserem Landkreis, die mit viel Engagement nachhaltige Hilfen erst möglich werden lassen
Dirk Rzepus
Autor: nnz

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