Nach langer Pause kehrte am Samstag Nachmittag der Nordhäuser "Mukolauf" in seiner 8. Ausgabe auf den Hohekreuzsportplatz zurück. Wer beim Benefizlauf auf die Strecke ging, der konnte dabei nicht nur schwitzen, sondern auch Gutes tun...


Die gesammelten Spendengelder kommen dem Förderverein des Uniklinikums Halle zu Gute, der sich insbesondere um das Wohlergehen von an Mukoviszidose erkrankten Menschen kümmert. Die Krankheit ist selten, die Hallenser Klinik mit rund 80 Patienten eine der wenigen, spezialisierten Anlaufstellen für Betroffene. Bundesweit gibt es davon rund 8.000, schätzt Dr. Ulrike Issa, die in Halle die Kinderambulanz der "Muko"-Abteilung leitet.

Früher gab es nur diese Abteilungen, wer an Mukoviszidose erkrankte konnte noch in den 1980er Jahren kaum damit rechnen, überhaupt das Jugendalter zu erreichen. Dank neuer Medikamente und Therapien hat sich das Blatt seitdem drastisch gewendet, im Schnitt liegt die Lebenserwartung heute bei rund 65 Jahren, so Dr. Christiane Ludwig, die aus eben jenem Grund in Halle auch die Erwachsenenambulanz leiten kann. Beide Ärztinnen vertreten zusammen mit der Vorsitzenden Heike Grasse und dem Sachsen-Anhaltinischen Landtagsabgeordneten Wolfgang Aldag heute den Verein in Nordhausen.


Der Lauf, der seit seinem Beginn im Jahr 2016 rund 14.000 Euro an Spenden zusammengebracht hat, wird vor Ort von einer Reihe von Akteuren organisiert, darunter der LV Altstadt, die EVN, die Physiotherapiepraxis Schmidt, das Plasmazentrum und noch einige mehr. Das Geld kann der Verein gut gebrauchen, da die Krankheit selten ist, sind Investitionen in Infrastruktur für Krankenhäuser nicht leicht zu rechtfertigen. Mit der Hilfe des Vereins konnte man in Halle unter anderem ein Früherkennungsgerät für Kinder und ein Lungenfunktionsgerät anschaffen.

Die Krankheit geht stark auf den Atmungsapparat und ein probates Mittel, dem Abseits der dringend notwendigen Medikamente zu begegnen, ist Sport. Deswegen auch die Idee des "Mukolauflaufs". Der brachte auf der Halbstunden-Strecke heute rund 50 große und kleine Läufer zusammen, darunter auch die Kameraden der Berufsfeuerwehr sowie fünf Staffeln. Beim Stundenlauf hätten es gerne noch ein paar mehr Teilnehmer sein dürfen, aber für den Neustart in Präsenz und angesichts der allgemeinen Laufmüdigkeit mit der alle Laufveranstaltungen zu kämpfen haben, durfte man mit dem Zulauf durchaus zufrieden sein.


Gezählt werden beim Mukolauf übrigens nur die Runden, die der rosa Hase läuft. Das einzige worauf die Teilnehmer achten müssen ist, wie oft es ihnen gelingt, den Hasen in der vorgegebenen Zeit zu überholen und da der deutlich langsamer macht, als ein echter Hase, kommt auch bei weniger erprobten Läufern die eine oder andere Überrundung zusammen.
Angelo Glashagel